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Tischdurchflusszytometer

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183589817
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Universität Erlangen-Nürnberg gehört zu den forschungsstärksten Universitäten Deutschlands. Die Anpassung der Forschung an zukunftsorientierte wissenschaftliche Entwicklungen sieht das Universitätsklinikum als eine seiner Kernaufgaben an. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Erforschung der Funktionen und Wechselwirkungen von krankheitsrelevanten Genen und Proteinen sein. Die dort arbeitenden Wissenschaftler untersuchen therapeutisch interessante Zielmoleküle mit dem Ziel neue Therapieoptionen für Patienten zu entwickeln. Ein thematischer Forschungsschwerpunkt der Einheitsind chronisch entzündliche Erkrankungen des Immunsystems. Zu diesen Erkrankungen zählen unter anderem chronisch entzündliche Erkrankungen des Darmes (Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa), der Lunge (Asthma Bronchiale), sowie der Leber (Autoimmune Hepatitis). Um hoch qualifizierte Forschung auf internationalem Niveau betreiben zu können, bedurfte es einer adäquaten Ausstattung mit den Durchflußzytometer. Zelluläre Untersuchung mittels Durchflusszytometrie stellt eine Schlüsseltechnologie für alle Arbeitsgruppen der 1. Medizinischen Klinik dar. Daher wurde bei der Auswahl des Durchflusszytometers ein besonderes auf Flexibilität, Sensitivität und Ausbaufähigkeit für die Zukunft gelegt. Das beantragte Gerät stellte eine idelale Konfiguration dar, bei dem es in der Kombination der Laser (blauer, roter und violett) möglich ist, 14 (Fortessa) verschiedene Fluoreszenzen auf einer Zelle simultan zu messen. Insgesamt konnte durch das Gerät eine qualitativ hochwertige Forschung am Forschungsstandort Med 1 ermöglicht werden, die sich anhand der beeindruckenden Publikationsleitung widerspiegelt. Das Gerät ist in dem Zeitraum jeden Tag der Woche durchgehend belegt gewesen. In folgenden sind die Forschungsprojekte der beteiligten Arbeitsgruppen kurz dargestellt. AG Prof. Becker: Diese Arbeitsgruppe befasst sich mit der Immunpathogenese von Erkrankungen des Darmtraktes. Das Gerät wurde umfangreich im Rahmen unserer DFG-geförderten Projekte in der Klinischen Forschergruppe 257, im SFB796, im Schwerpunktprogramm SPP1656 und in einer DFG Einzelförderung verwendet. Mit Hilfe des Durchflusszytometers konnten hier wichtige Fragen zur Rolle und Regulation intestinaler Epithelzellen bearbeitet werden. Darüber hinaus gelang es uns mit Hilfe des Geräts erstmals die spärlich vorhandenen Panethzellen im Darmepithel darzustellen. AG PD Dr. Wirtz: Mit Hilfe des LSR-Fortessa Durchflusszytometers wurden Fragestellung zur Immunpathogenese von Darm- und Lebererkrankungen bearbeitet. Es konnten u.a. eine neue Population von Immunzellen (ILC-2) charakterisieren, die möglichweise für die Entstehung von degenerativen Lebererkrankungen mitverantwortlich ist. Da derzeit keine „singulären" Zelloberflächenmarker zur eindeutigen Identifizierung dieser 'innate lymphoid cells' verfügbar sind, müssen Färbungen vieler extra- und intrazellulärer Marker zur Analyse verwendet werden. Die Möglichkeit der Vielfarbenanalyse mit dem LSR-Fortessa, die mit der alten, bisherigen Ausstattung nicht möglich war, war daher für die Realisierung dieser Arbeiten von zentraler Bedeutung. AG PD Dr. Weigmann: Das Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Untersuchungen von Transkriptionsfaktoren und Zellen aus Darmgewebe in Hinblick auf chronische Darmentzündung und Tumorentwicklung. Primäres Untersuchungsgegenstand war der Nachweis von PU.1+/IL-9+/CD4+ T-Zellen aus dem Colon von Mäusen und humanen Material mittels FACS-Analyse. Weiterhin wurden PBMC aus CED-Patienten während der Cyclosporin ATherapie auf die Expression von CypA, itk und NFAT Proteinen analysiert. Parallel dazu konnten die Zellen bezüglich apoptotische Marker wie AnnexinV und Caspase untersucht werden. Diese Vielfarbenanalyse konnten aufgrund des Vorhandenseins des Gerätes erfolgreich beendet werden. AG Dr. I. Atreya: Das Gerät wurde in dieser Arbeitsgruppe benutzt, um den Einfluss von Vav1 auf die Zytokinsekretion von Makrophagen im Sepsismodell zu untersuchen. Desweiteren konnte die Charakterisierung von Thiopurin-Derivaten zur optimierten Therapie von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen analysiert werden. Als weitere Fragestellung wurde die Modulation der posttranslationalen Prenylierung von Proteinen auf die Funktion von intestinalen T Lymphozyten im gesunden und entzündeten Darm näher untersucht. Bei allen Projektzielen spielte das Durchflußcytometer eine zentrale Rolle für die Analyse. AG Dr. Neufert: Das Gerät wurde v.a. für die Durchführung der aufgeführten Drittmittelprojekte eingesetzt. Da die Fragestellungen, die von unserer Arbeitsgruppe bearbeitet werden, von umfangreichen und z.T. komplizierten durchflusszytometrischen Analysen abhängig sind, wurde das Großgerät BD FACS-Fortessa bereits vielfach von unserer Arbeitsgruppe genutzt und eine weitere intensive Nutzung wird angestrebt. AG Prof. Waldner: Das Gerät wurde und wird in verschiedenen Arbeiten zur Analyse der Anti-Tumorimmunantwort beim sporadischen und Colitis-assozierten colorectalen Carcinom (AOM-DSS Modell) verwendet und konnte uns hervoragende Dienst diesbezüglich leisten. AG Prof. Hildner: Im Fokus der Arbeitsgruppe steht die Charakterisierung des Beitrags einzelner, von einer Subgruppe von AP-1 Transkriptionsfaktoren regulierter Immunzellsubpopulationen zu entzündlichen (Kolitisformen), infektiösen (infektiöse Kolitis wie z.B. nach Infektion mit Citrobacter rodentium) und malignen (kolorektales Karzinom) Erkrankungen, die sich an mukosalen Oberflächen manifestieren. Hierbei stehen multicolorigene durchflusszytometrische Einzelzellanalysen gewebeinfiltrierender Zellen aus dem Tiermodell und humaner Patientenproben im Mittelpunkt des methodischen Ansatzes. Dafür hat uns das Gerät die entscheidenden Ergebnisse ermöglicht. Prof. Neurath: Im Zentrum dieser Arbeitsgruppe steht die Messung von humanen PBMCs und LPMCs aus dem Colon von Patienten. Für den translativen Ansatz im murinen Modell werden ebenfalls LPMCs isoliert und analysiert. Hierbei die vor allem die Charakterisierung von regulatorischen T Zellen (FoxP3) mit Hilfe von multifluoreszenzanalysen zu nennen. Das Ziel ist die Charakterisierung von Tregs bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen von Patienten.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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