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"Deutscher Herbst in Europa". Die transnationale Dimension des deutschen Linksterrorismus der siebziger Jahre.

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 183878567
 
Das Forschungsprojekt zur Perzeption des deutschen Linksterrorismus der 70er Jahre im europäischen Ausland ist innerhalb neuerer Ansätze der Terrorismusforschung angesiedelt, die terroristische Gewalt auch als einen Akt der Kommunikation verstehen. Die Untersuchung geht von der Beobachtung aus, dass alle Akteure, die in der Bundesrepublik in den durch den Terrorismus in Gang gesetzten Kommunikationsprozess involviert waren, auch transnational kommunizierten – von den gewaltbereiten Gruppen selbst und ihren Unterstützern über ihre Gegner in Politik und Fahndungsbehörden bis hin zu kritischen 3 Intellektuellen. Gegenstand der hier vorgestellten Untersuchung sind Motive, Formen und Folgen dieser transnationalen Kommunikation. Der Erfolg der kommunikativen Strategien, mit denen die deutschen Akteure nach ausländischen Partnern für ihre jeweiligen Anliegen suchten, hing in hohem Maße von den Wahrnehmungsdispositionen und Interessen der Adressaten sowie teilweise auch der Eigenlogik der beteiligten Medien ab. Diese Beobachtung wird am Beispiel Italiens, dem Land, wo nicht zufällig das Interesse an den Vorgängen in Deutschland im europäischen Vergleich am höchsten war, illustriert und konkretisiert. Um die Spezifik des ‚italienischen Blicks’ bestimmen zu können, wird für die zweite Hälfte des Jahres 1977 Frankreich im Sinne eines tertium comparationis hinzugezogen. Die Ereignisse im Laufe des ‚Deutschen Herbstes’ lösten auch dort intensive Debatten aus, die ebenso um das Selbstverständnis der französischen Republik wie um das Verhältnis zum deutschen Nachbarland kreisten – vor allem, nachdem der ehemalige RAF-Anwalt Klaus Croissant in Frankreich einen Antrag auf politisches Asyl gestellt hatte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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