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Phänotypische Charakterisierung der frühen altersabhängigen Makuladegeneration bei Homozygotie von Risiko-Polymorphismen (CFH-, ARMS2-Gen)

Applicant Professor Dr. Hans-Werner Hense, since 2/2011
Subject Area Ophthalmology
Term from 2010 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 185186838
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Ziel: Spezifische Charakterisierung der Phänotypen durch differenzierte funktionelle und morphologische Analysen bei Patienten mit früher AMD, die entweder homozygot für einen Risiko‐SNP im CFH‐Gen (n = 43) oder homozygot für den Risiko‐SNP im ARMS2‐Gen (n = 22) oder aber Träger keines der beiden Risiko‐SNPs (Non‐Carrier; n = 27) waren. Methoden: Die Patienten entstammten der Münsteraner Altern‐ und Retina‐Studie (MARS), einer prospektiven Studie zur Charakterisierung von Progressions‐Parametern bei AMD‐ Patienten. Teilnahmerate 67%, mittleres Alter 78 Jahre. Alle 85 Studienaugen wiesen eine frühe AMD auf. Die MARSplus‐Studienuntersuchungen fanden im Zeitraum vom 28.10.2010 bis zum 27.05.2011 statt. Dabei wurden folgende Befunde erhoben und Untersuchungen durchgeführt: Allgemeine Anamnese; klinische ophthalmologische Untersuchung inklusive Nah‐ und Fernvisus und Kontrastsehen; Mikroperimetrie; Spektral‐Domänen Optische Kohärenztomographie; Fundusautofluoreszenz; Makulapigmentmessung; Fundusfotografie. Ergebnisse: Insgesamt fand sich, dass bei Homozygotie für den SNP rs1061170 (CFH‐Gen) oder rs10490924 (ARMS2‐Gen) ‐ im Vergleich zu Non‐Carriern ‐ sowohl funktionelle wie auch morphologische Unterschiede festzustellen waren. Es zeigte sich, dass die funktionellen Unterschiede (Nah‐ und Fernvisus sowie Kontrastsehen) bei CFH‐Homozygotie stärker beeinträchtigt waren als in der Non‐Carrier‐Gruppe. Insbesondere bei der Bestimmung der retinalen Sensitivität in der Mikroperimetrie bestätigte sich dieser Befund, wobei die statistisch signifikanten Differenzen über 1 dB betrugen. Die Drusenzahl wie auch die Präsenz retikulärer und peripherer Drusen war in dieser Gruppe ebenfalls signifikant höher. Die OCT‐Auswertungen belegten darüber hinaus eine signifikant geringere subfoveoläre Aderhaut‐ und Netzhautdicke im Vergleich zu Non‐Carriern. Bei den 7 Patienten, die homozygot sowohl für den Risiko‐SNP im CFH‐ wie auch im ARMS2‐Gen waren, war dieser Zusammenhang besonders stark ausgeprägt. Schließlich fand sich bei genetischer Disposition auch eine signifikant reduzierte Dicke der Photorezeptorenschicht (Distanz ELM – RPE). Diskussion: Zusammenfassend spricht die Befundkonsistenz der Basisauswertungen dieser Studie dafür, dass bei genetisch disponierten Patienten im Stadium der frühen AMD phänotypische Unterschiede hinsichtlich der Morphologie der makulären Netzhaut, der zentralen Bruchschen Membran, der zentralen Aderhaut sowie der makulären Funktion bestehen, die ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden pathophysiologischen Prozesse (z.B. konsistente Veränderungen der Photorezeptoren mit Verlust der retinalen Sensitivität) ermöglichen. Die Studienziele im Sinne einer verbesserten und detailreicheren phänotypischen Charakterisierung von Augen mit einer frühen AMD wurden somit erreicht.

 
 

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