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Familien im spätmittelalterlichen Deutschland
Antragsteller
Professor Dr. Karl-Heinz Spieß
Fachliche Zuordnung
Mittelalterliche Geschichte
Förderung
Förderung von 2010 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 185308864
Die Historische Familienforschung hat sich bislang stark auf die Neuzeit mit einem Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert konzentriert. Für das Mittelalter liegen zwar einige Sammelbände und Detailstudien sowie eine Gesamteuropa in den Blick nehmende Darstellung von Michael Mitterauer vor, doch fehlt eine vergleichende Monographie zu den Familienformen in der adeligen, bürgerlichen und bäuerlichen Gesellschaft im mittelalterlichen Deutschland. Das Projekt soll diese Lücke schließen und die bisher in der Forschung vertretene Ansicht, sämtliche Mitglieder eines Haushalts hätten zur Familie gezählt, kritisch überprüfen. Dagegen wird die These vertreten, dass sich das Beziehungsnetz zwischen den Mitgliedern der (Kern-)Familie fundamental von dem zu den anderen Haushaltsmitgliedern unterschied. Ein ökonomisch-strategischer, ein historisch-demographischer und ein emotionsgeschichtlicher Forschungsansatz sollen die Untersuchung leiten. Da aussagekräftige Quellen für diese Fragestellungen erst im 14./15. Jahrhundert in ausreichender Zahl vorhanden sind, liegt der Schwerpunkt im Spätmittelalter. Um die Quellen und die Literatur einigermaßen überblicken zu können, erfolgt eine Konzentration auf den deutschsprachigen Raum.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen