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Kulturen der Leiblichkeit
Antragsteller
Professor Dr. Christian Grüny
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 185489594
Die Unterscheidung zwischen Körper und Leib ist um die Wende zum 20. Jahrhundert in der Philosophie von verschiedenen Seiten, v.a. aber von der Phänomenologie zu einem methodischen Instrument erhoben worden. Während wir einen Körper haben, sind wir ein Leib, der als Medium der Erfahrung zugleich die Orientierung in der Welt strukturiert. Zum Ende des 20. Jahrhunderts lässt sich in den Kulturwissenschaften ihrerseits eine Wende zum Körper beobachten, wodurch die Kulturen nicht mehr allein als Leistungen des „Geistes“ oder Effekte von „Diskursen“ betrachtet werden können, sondern körperlich-materiell fundiert werden. So notwendig diese Wende gewesen ist, tendiert sie doch bisweilen dazu, in eine Überbetonung „reiner“ Materialität umzuschlagen. Das Netzwerk „Kulturen der Leiblichkeit“ widmet sich der Frage, ob und inwieweit die Differenz zwischen Leib und Körper für die Kulturwissenschaften fruchtbar gemacht werden kann. Es wird danach gefragt, ob es mit dem Leibbegriff gelingen kann, die Körperlichkeit der Kultur zwischen Diskursivierung des Körpers und unhistorischer Materialität oder anders gesagt: zwischen Konstruktivismus und Objektivismus zu vermitteln. Das Forschungsprojekt widmet sich dabei sowohl einer Erhebung der kurrenten Leibbegriffe wie deren Anschlussmöglichkeiten in konkreten kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldern.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Beteiligte Personen
Professor Dr. Thomas Bedorf; Professor Dr. Tobias Nikolaus Klass