Project Details
Kontexteffekte in der Lern-Lehrforschung: Methodische Herausforderungen bei der Schätzung und Interpretation von Mehrebenenanalyse
Applicant
Professor Dr. Oliver Lüdtke
Subject Area
General and Domain-Specific Teaching and Learning
Term
from 2010 to 2015
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 22134855
Die Bedeutung von Lernumwelten (z.B. schulischer Kontext oder Lernergruppen) für das Gelingen von Lehr-Lernprozessen steht im Zentrum pädagogisch-psychologischer Theorienbildung. Zur Analyse von Kontexteffekten haben sich in den letzten Jahren mehrebenenanalytische Verfahren durchgesetzt. Trotz der weiten Verbreitung dieser Verfahren besteht noch eine Reihe von methodisch-statistischen und konzeptuellen Herausforderung bei der Analyse von Kontexteffekten. Erstens zeichnen sich Studien in der empirischen Bildungsforschung, insbesondere wenn sie auf Unterricht bzw. unterrichtsbezogene Prozesse fokussieren, häufig durch eine relativ geringe Stichprobengröße auf der Gruppenebene (z.B. Anzahl der Klassen) aus und erschweren somit die Durchführung von Mehrebenenanalysen (Konvergenzprobleme, instabile Parameterschätzungen). Zweitens weisen in Untersuchungen häufig nicht alle befragten Personen auch tatsächlich Werte auf (Missing Data). Zur Behandlung von fehlenden Werten in Mehrebenmodellen liegen inzwischen Ansätze vor. Es fehlen allerdings noch Simulationsstudien, die das Verhalten dieser Verfahren genauer studieren, sowie leicht umzusetzende Lösungen und Empfehlungen für die Analyse von Kontexteffekten. Drittens ist es von besonderem Interesse, durch welche Variablen die Effekte von Kontextmerkmalen auf Outcome-Maße (z.B. Lernerfolg) vermittelt werden. Die Prüfung von Mediationshypothesen bei Mehrebenendaten wird derzeit kontrovers diskutiert. Das vorliegende Projekt greift diese drei Herausforderungen auf und versucht mit Hilfe von Simulationsstudien, methodisch-konzeptuellen Arbeiten sowie Anwendungsbeispielen, direkte Empfehlungen für die Forschungspraxis abzuleiten.
DFG Programme
Research Units