Räume und Zirkulationen des staatlichen Wissens in Europa 1750-1850
Final Report Abstract
Das Projekt hat das ursprünglich aus dem französischen Forschungskontext stammende Konzept der savoirs d’État geschärft, weiterentwickelt und weit über die binationale Kooperation hinaus in europäischen Forschungsnetzwerken bekannt gemacht. Die Diskussionen der Projektgruppe haben deutlich gemacht, welch hohes Integrationspotential das Konzept der savoirs d’État aufweist, da es erlaubt, vielfältige Wissensformen, aber auch vielfältige staatliche Konfigurationen, unterschiedliche Formen des voisinage (M. Bloch) und der Dezentrierung einem einheitlichen Zugriff zu unterwerfen. Es eröffnet die Möglichkeit, im Sinne einer konsequenten Akteurszentrierung die spezifische Geprägtheit jeglichen Wissens sowie Praktiken der Wissensystematisierung herauszuarbeiten. Über die Entwicklung einer komplexen Datenbank als Forschungsinstrument können Wissensräume und –horizonte von Akteuren und Ideen visualisiert sowie Akteure der „zweiten und dritten Reihe“ systematisch in den Blick genommen werden, die in der älteren, als Fortschrittsgeschichte konzeptualisierten Wissenschaftsgeschichte zugunsten von „genialen Erfindern“, herausragenden Begründern wissenschaftlicher Disziplinen bzw. „großen Staatsmännern“ ausgeblendet wurden. Die inzwischen realisierte kollaborative Datenbank-Struktur ermöglicht die „Kreuzung“ und den Austausch von Daten. Die deutsch-französische Forschergruppe Euroscientia entwickelte sich rasch zum Ausgangspunkt für den Aufbau neuer europäischer Forschungsnetzwerke im Bereich der Wissensgeschichte und Digital Humanities. Die Integration des wissenschaftlichen Nachwuchses spielte dabei eine zentrale Rolle.
Publications
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Grenzen und Kontaktzonen. Rekonfigurationen von Wissensräumen zwischen Frankreich und den deutschen Ländern 1700-1850, discussions 7 (2012)
Regina Dauser/Lothar Schilling (Hrsg.)
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Der Staat: Akteure, Praktiken, Wissen (16. bis 19. Jahrhundert)/L’État: acteurs, pratiques, savoirs (XVIe -XIXe siècles), discussions 10 (2015)
Christine Lebeau (Hrsg.)