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Gallotropismus und Zivilisationsmodelle im deutschsprachigen Raum (1660-1789)

Subject Area German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 186541973
 
Grundidee des Projekts ist es, aus primär literaturwissenschaftlicher Sicht unter der innovativen Fragestellung des Tropismus das Forschungsfeld der deutsch-französischen Kulturbeziehungen vom letzten Drittel des 17. Jahrhunderts bis zum Epochenjahr 1789 zu bearbeiten. Der Begriff und das Phänomen des Tropismus, von dem die methodischen Prämissen abgeleitet sind, bildet eine Anleihe aus den Naturwissenschaften. Die metaphorische Bedeutung des Terminus „tropisme“ im Französischen – „force obscure qui pousse un groupe, un phénomène à prendre une certaine orientation“ – lässt das erkenntnistheoretische Potential des Begriffs erkennen. Mit dieser neutralen Begrifflichkeit soll in bewusster Distanz zu der älteren Einflussforschung das Phänomen der Orientierung an einem fremden Zivilisationsmodell erfasst und der Rückgriff auf den eingeführten Schematismus von Bewunderung (Gallophilie) und Ablehnung (Gallophobie) vermieden werden. Die zugrunde gelegte theoretische Konzeption betrachtet Zivilisation als ein Ensemble aus materiellen und geistigen Elementen. Intention ist es, en détail zu erfassen, in welchen Bedürfnis- und Problemkonstellationen sich der Gallotropismus im deutschsprachigen Raum welchen dieser Bestandteile je zugewendet hat, aus welchen Gründen einige aufgegriffen und andere abgelehnt wurden. Die Wahrnehmungsgeschichte dieser kultureller Dispositionen wird dabei die fast gleichzeitige Entstehung der Kulturkritik in Deutschland zu analysieren haben. Der Mehrwert dieses aufgrund der Thematik und Methodik zwingender Weise nur in einem Team von französischen und deutschen Literatur- und Kulturwissenschaftlern zu bearbeitenden Projekts liegt im Ausschließen jeder monoperspektivischen Betrachtung eines hochdifferenzierten Forschungsfeldes. Ziel des Unternehmens, das sich als Beitrag zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung versteht, ist das Erstellen eines mehrbändigen Kompendiums.
DFG Programme Research Grants
International Connection France
Participating Person Professor Jean Mondot
 
 

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