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Ereignis Darmstadt. Die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik 1964-1990 als ästhetischer, theoretischer und politischer Handlungsraum.

Antragstellerinnen / Antragsteller Dr. Pietro Cavallotti; Professorin Dr. Dörte Schmidt
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 190266605
 
Das Projekt widmet sich der Erforschung der Darmstädter Ferienkurse unter den Direktionen von Ernst Thomas und Friedrich Hommel mit einem Schwerpunkt auf der Auswertung der überlieferten Tonaufnahmen. Drei Perspektiven auf das 'Ereignis Darmstadt" werden in separaten Buchpublikationen behandelt und richten sich 1. auf die historisch-ästhetische Entwicklung der Kurse, 2. systematisch auf die Theoriebildung unter den spezifischen Bedingungen der Kursstruktur und 3. auf die soziopolitischen Dimensionen. Ergänzt wird dies durch einen Quellenband. Ziel ist die Entwicklung einer von den Handlungszusammenhängen ausgehenden Alternative zu den bisher eher stilgeschichtlich angelegten historiographischen Ansätzen für die Musikgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.Die Annahme, dass eine Ergänzung der historisch-ästhetischen und der soziopolitischen Perspektive auf das Quellenmaterial, wie sie im Projekt bisher eingenommen wurde, durch eine theoretische Perspektive notwendig ist, hat sich sowohl auf der Ebene der Quellen wie unserer Argumentation bestätigt. Die Verlängerungsphase dient so dem Abschluss der beiden fortgeschrittenen Monographien aus der ersten Phase, sowie der Erarbeitung der bereits im Erstantrag geplanten Monographie 'Theorie und/als Praxis' und des Quellenbandes.Anhand der von uns bereits erschlossenen Tonaufnahmen sollen theoretische Aushandlungsprozesse in Vorträgen, Kursen und Diskussionen untersucht werden, die sich aufgrund ihrer teilweise spontanen mündlichen Form oftmals auf .ungesichertem' theoretischen Terrain bewegen. Damit lassen sich - anders als anhand redigierter Textfassungen - wichtige Aufschlüsse gewinnen sowohl über Leerstellen theoretischer Konzepte als auch über untergründige Korrespondenzen oftmals als gegensätzlich geltender Ansätze. Durch die Behandlung in einer eigenen Publikation (Band 2) ist diese systematische Perspektive auf die theoretische Praxis nicht historisch-chronologisch gebunden, sondern betrachtet die relevanten Quellen thematisch gebündelt. Zusammen mit der historisch-ästhetischen (Band 1) und der soziopolitischen Perspektive (Band 3) erlaubt dies eine umfassende kritische Rekonstruktion der Ferienkursgeschichte 1964 bis 1990. Der Dokumententeil (Band 4) macht nicht nur bisher nicht greifbares Quellenmaterial öffentlich zugänglich, sondern zeigt auch die Besonderheiten der ausgewerteten Bündel aus Tonband-Transkriptionen, Schrift- und Bildquellen. Aus pragmatischen Gründen haben wir uns entschlossen, die Direktionszetten von Thomas und Hommel soweit es die Quellenlage erlaubt vollständig zu dokumentieren - also ab 1962 bzw. bis 1994 -, was allerdings keine Auswirkungen auf das Gesamtkonzept hat, sondern der Nutzbarkeit der Dokumentation dient sowie den Blick auf die Entwicklung der organisatorischen Strukturen vervollständigt, auf deren Grundlage wir argumentieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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