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Bestimmungshilfen für die Larven der Zikaden Deutschlands
Antragsteller
Privatdozent Dr. Robert Alois Biedermann
Fachliche Zuordnung
Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2006 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19063662
Im Rahmen von Untersuchungen zur Biodiversität terrestrischer Lebensräume machen Zikadenlarven beim Käscher- und Fallenfang oft einen großen Teil des Materials aus, je nach Fangzeit sind ihre Individuenzahlen sogar höher als die der Imagines. Ihre Bestimmung ist bis heute jedoch nur dem Spezialisten mit langjähriger Erfahrung vorbehalten, da es lediglich für kleinere Artengruppen unvollständige Bestimmungshilfen gibt; ein umfassendes Bestimmungswerk fehlt gänzlich. Zikaden im letzten Larvenstadium können bis zur Gattungsebene größtenteils sicher angesprochen werden. In vielen Fällen ist auch eine sichere Determination bis auf Artniveau problemlos möglich: Diese Ansprache ist allerdings nur dem versierten Spezialisten mit langjähriger Erfahrung möglich. Durch z.T. jahrzehntelanges Bestimmen von Probenmaterial mit Imagines und Larven ¿weiß¿ er in vielen Fällen, welche Larven welchen Imagines ¿zuzuordnen¿ sind. Dieses vorhandene ¿individualisierte Wissen¿ gilt es zu erfassen und systematisch aufzubereiten und an sicher bestimmtem (z.T. durch Zucht gewonnenen) Material zu verifizieren. Die Möglichkeit, Zikadenlarven bis auf Artniveau bestimmen zu können, liefert neben dem reinen Artnachweis auch den Reproduktionserfolg auf der beprobten Fläche und damit den Indigenitätsbeweis. Für die Praxis würde die systematische Verwertung des Larvenmaterials bedeuten, dass Fangaktionen ökonomischer werden (weniger zeitversetzte Fangtermine) und eine höhere Verwertungseffizienz des Tiermaterials erzielt wird.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Rolf Niedringhaus