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Theologie und Sklaverei von der Antike bis zur Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191331937
 
Sklaverei wurde nicht nur in Amerika bis in das 19. Jahrhundert, sondern auch im christlichen Europa bis in die Frühe Neuzeit praktiziert. Diese Tatsachen haben in den letzten Jahrzehnten sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Forschungen erwiesen und damit ältere, häufig ideologisch geprägte Auffassungen von einem allmählichen Niedergang dieser Institution seit dem Ende der Antike widerlegt. Wie ließ sich diese Praxis mit dem Christentum vereinbaren, das jeden Menschen als Ebenbild Gottes versteht, zugleich aber die Sklaverei legitimierte? Um diese Frage zu beantworten, ist ein bislang völlig fehlender theologiegeschichtlicher Zugriff auf diese lange Geschichte der Sklaverei notwendig. In welchen Kontexten reflektierten Theologen über Sklaverei? Aufschlussreich sind exegetische und systematische Entwürfe über Schöpfung, Erbsündenlehre und Heilsgeschichte sowie Debatten des Völkerrechts. Auch die spiritualisierte Rede von Sklaverei (innere Unfreiheit durch Sünde) wirkte sich auf das Verständnis der realen Sklaverei aus.Ein longue durée-Perspektive von der Antike bis zur Frühen Neuzeit lässt neue Einsichten in Rezeptionsprozesse, Legimitations- und Bewältigungsstrategien erwarten. Die ist im Hinblick auf die Aktuelle Debatte um die Gründe der Abschaffung der Sklaverei und der damit verbundenen Frage nach dem humanisierenden Einfluss des Christentums von größter Relevanz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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