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FOR 1670:  Transalpine Mobilität und Kulturtransfer

Fachliche Zuordnung Geisteswissenschaften
Geowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 191679530
 
Die Isotopiekartierung ist für die Rekonstruktion von Mobilität und Handel in der Geschichte zu einem unabweisbaren Instrument geworden. Die Forschergruppe will sich der Lösung eines der wesentlichen limitierenden Faktoren dieses archäometrischen Ansatzes widmen: der generellen Redundanz geologisch definierter Verhältnisse stabiler Isotope. Die im archäologischen Fundgut für ganze Kulturepochen bestimmenden Leichenbrände sind bislang vollkommen vernachlässigt worden und werden in diesem Projekt erstmals systematisch untersucht; bearbeitet werden Urnenfelderzeit, ältere und jüngere Eisenzeit sowie Römerzeit. Die Intentionen sind im Einzelnen: (1) eine Isotopiekarte für eine archäologisch hochrelevante Referenzregion - die Alpen und das nördliche Alpenvorland - anhand eines Isotopen-Fingerabdrucks zu erstellen, bestehend aus vier bis fünf Verhältnissen stabiler Isotope (?18O, 87Sr/86Sr, 208Pb/204Pb, 207Pb/204Pb, 206Pb/204Pb), (2) einen Schwerpunkt auf verbranntes Material zu setzen, (3) eine detaillierte mineralogische Charakterisierung und Identifikation des zu analysierenden Materials vorzunehmen, (4) eine Isotopiekarte der Referenzregion zu erstellen, die für alle archäologischen Strata anwendbar sein wird, (5) den individuellen Isotopen-Fingerabdruck erstmals mittels innovativer Methoden des data minings zu definieren, (6) die Rekonstruktion der Herkunftsregion individueller bioarchäologischer Funde von Mensch und Tier einschließlich der Migrations-/Handelsrichtung mit einer hohen räumlichen Auflösung im Rahmen ausgewählter archäologischer Fragestellungen durchzuführen, (7) hiermit grundsätzlich neue Einsichten in die sozialen und kulturellen Austausch- und Adaptationsprozesse in der Prähistorie zu gewinnen (8) und schlussendlich die im Rahmen des Projekts gewonnenen Daten und Methoden in eine weltweit nutzbare Datenbank zu überführen (world wide data sharing).
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