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Verlaufsprozesse von Delinquenz im Jugendalter und ihre individuellen und sozialstrukturellen Bedingungen

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 192898930
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In dem Projekt „Verlaufsprozesse von Delinquenz im Jugendalter und ihre individuellen und sozialstrukturellen Bedingungen“ wurden Veränderungsdynamiken von Delinquenz im individuellen Lebenslauf im Rahmen einer qualitativen Längsschnittstudie untersucht. Methodisch wurden 36 Wiederholungsinterviews mit männlichen Jugendlichen im Alter von 12 bis 23 Jahren und 25 Feldexpertinnen und Feldexperten aus den Bereichen Schule/Ausbildung, Familie, Soziale Arbeit und Strafverfolgung in drei deutschen Großstädten geführt. Zusätzlich wurden fallrelevante Dokumente und ethnographisches Material mit den Forschungsstrategien der Grounded Theory Methodology erarbeitet, um eine empirisch begründete Theorie zu individuellen Ausstiegsprozessen aus Delinquenz zu entwickeln. Entstanden ist das Modell der „Ambivalenzen von Desistance“, dessen zentrale Idee die gleichzeitige und damit potenziell widersprüchliche Relevanz der Bedingungsfaktoren auf individueller, sozialer und struktureller Ebene gegenüber der üblichen sequenziellen Logik betont. Für die Untersuchung von Jugenddelinquenz legen die Projektergebnisse nahe, zukünftig stärker als bisher deliktspezifisch zu unterscheiden. Statt von der Sammelbezeichnung „Delinquenz“ auszugehen, die ganz unterschiedliche Verhaltensweisen mit je unterschiedlichen Motivlagen und Problemlösestrategien fasst, können die je konkreten Verhaltensweisen als Ausgangspunkte herangezogen werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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