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Between Pop Culture and Politics. Festivals of popular music in the Federal Republic of Germany from the 1960s up to the 1980s

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 193658773
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Das Projekt untersuchte jugendkulturelle Populärmusikfestivals der 1960er bis 1980er Jahre als ein zentrales Element bundesrepublikanischer Jugendkultur. Es ging von der These aus, dass Festivals eine direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmern ermöglichen. Dabei setzten die jugendlichen Besucher Grenzen wie Normen außer Kraft und konnten Alternativen zu gesellschaftlichen und sozialen, kulturellen und politischen Gegebenheiten prüfen. So wiesen viele Festivalteilnehmer eine deutliche Affinität zu Idealen und zum Wertesystem des sogenannten (links-) "alternativen Milieus" auf. Die Diskussion der Festivalteilnehmer und -kommentatoren über Konsum und Politik, die sich einerseits aus dem Konzept der Veranstaltungen ergab, politischen Anspruch mit Unterhaltung zu verbinden, andererseits eine Reaktion auf kommerziell ausgerichtete Musikfestivals war, führte zu innovativen Festivalkonzepten. Diese "alternativen" Festivals spielten insbesondere in den 1970er Jahren eine wichtige Rolle in der bundesrepublikanischen Festivalkultur. Während des gesamten Untersuchungszeitraums waren Festivals ein wichtiger Treffpunkt alternativer politischer und kultureller Bewegungen, zu deren Formierung oder Festigung sie beitrugen. Zudem dienten die Veranstaltungen den Bewegungen als Plattform, um über deren Grenzen hinaus mit anderen zu kommunizieren und ihre Themen in der bundesrepublikanischen Gesellschaft zu verbreiten. Besonders wichtig war dies für die politisch intendierten Festivals, von denen einige am Ende der 1970er Jahre und in den 1980ern große öffentliche Aufmerksamkeit fanden. Spätestens in den 1980er Jahren hatten sich Festivals als ein strategisches Element im Protest politischer und kultureller Alternativbewegungen etabliert. Die Reaktion einer breiteren Öffentlichkeit auf die jugendkulturellen Festivals und die behördlichen Strategien im Umgang mit ihnen hingen eng mit den (jugend-)politischen Diskursen der Zeit zusammen.

 
 

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