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Impulsivität und Stress-behaviorale und MR-spektroskopische Untersuchungen bei der Borderline- Persönlichkeitsstörung und der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Gabriele Ende; Professor Dr. Christian Schmahl
Fachliche Zuordnung
Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193778569
Impulsivität wird als ein Kernmerkmal vieler psychiatrischer Erkrankungen wie der Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS) und des Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) diskutiert. Der Begriff Impulsivität ist jedoch unscharf und umfasst ein komplexes mehrdimensionales Konstrukt. Auf der Verhaltensebene lässt sich Impulsivität als verminderte Reaktionshemmung in Verbindung mit Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeitsfokussierung und einer unsorgfältigen Informationsverarbeitung operationalisieren. Hinzu kommen Schwierigkeiten beim Belohnungsaufschub, stärkere Bevorzugung unmittelbar wirksamer Vermeidungsstrategien auf Kosten langfristig wirksamer Bewältigungsstrategien und reduzierte Handlungskontrolle bei intensivem Ärger und Wut („Impulsive Aggressivität“). Auf neurobiologischer Ebene weisen aktuelle Forschungsbefunde auf eine Beteiligung frontaler Bereiche an der Impulskontrolle sowie auf eine wichtige Rolle des glutamatergen (und evtl. auch des GABAergen) Systems insbesondere im Bereich des anterioren cingulären Kortex hin. Der Zusammenhang zwischen neurochemischen und Verhaltensmaßen ist bislang jedoch noch wenig untersucht. Zudem fehlen bislang noch experimentelle Studien zum Einfluss von Stress auf subjektive und behaviorale Maße der Impulsivität. Das Ziel des geplanten Forschungsprojekts ist es,1. eine mehrdimensionale Untersuchung von Impulsivität auf Verhaltensebene bei der BPS und ADHS durch den Einsatz mehrerer behavioraler Paradigmen vorzunehmen,2. diese behavioralen Maße mit neurobiologischen Parametern (Magnetresonanz-Spektroskopie und funktionelle Magnetresonanztomographie) und subjektiven Selbsteinschätzungen (Fragebögen) zu korrelieren, und3. diese behavioralen Maße in Zusammenhang mit emotionalem Stress zu untersuchen. Dazu sollen 30 Patientinnen mit BPS, 30 Patientinnen mit ADHS und 30 gesunde Probandinnen mit Bildgebung, mehreren psychometrischen Verfahren sowie verschiedenen Verhaltenstests vor und nach einer Stressinduktion untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen