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The relationship between coarticulation, prosodic weakening, and sound change

Subject Area General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term from 2011 to 2017
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 193957187
 
Vorangegangene Untersuchungen zeigten einen möglichen Zusammenhang zwischen historischem Lautwandel und der Fehlwahrnehmung der vom Sprecher produzierten Überlappung beziehungsweise Koartikulation von Sprachlauten, die auf Seiten des Hörers synchron stattfinden kann. Die wichtigste Zielsetzung dieses Antrags liegt darin, die Untersuchung dieses Phänomens auf sogenannte prosodisch schwache Kontexte wie unbetonte Silben und unakzentuierte Wörter auszudehnen. Die zu testende Hypothese lautet: eine Fehlwahrnehmung der koartikulatorischen Dauerverhältnisse zwischen Sprachlauten ist in prosodisch schwachen Positionen wahrscheinlicher als in prosodisch starken Positionen. Mit Hilfe von Sprachsynthese messen wir die Reizempfindlichkeit der Hörer auf koartikulatorische Einflüsse, wobei wir vorhersagen, dass sich ihre Reizempfindlichkeit auf solche Einflüsse bei gleichen Wörtern oder Silben in prosodisch schwachen Kontexten verringert. Diese Effekte werden mit deutschem Testmaterial geprüft, dessen Aufbau drei wohlbekannte Lautwandelprozesse simuliert: die Vorverlagerung hinterer Vokale in alveolaren Kontexten, der wechselseitig aufeinander ausgeübte Einfluss von Vokalen, der zu Vokalharmonie und Umlaut führt, sowie die Vokalkürzung vor Konsonantenclustern. In diesen drei Kontexten werden physiologische Bewegungsdaten der Zunge, der Lippen, und des Kiefers erhoben, um eine Untersuchung der Beziehung zwischen Perzeption und Produktion der Koartikulation zu ermöglichen. Das generelle und langfristige Ziel dieses Projektes ist es, das Verständnis dafür weiterzuentwickeln, inwiefern die Sprachperzeption und deren Beziehung zur Sprachproduktion für die weite Verbreitung historischer Lautwandelprozesse in prosodisch schwachen Kontexten eine Rolle spielen.
DFG Programme Research Grants
 
 

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