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Städtische Arbeiterschaft als Träger der Globalisierung in der Mexikanischen Revolution, 1910-1929

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 47611949
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Das Teilprojekt „Städtische Arbeiterschaft als Träger der Globalisierung in der Mexikanischen Revolution, 1910-1929“ zeigt anhand der politischen Kämpfe verschiedener Arbeiterorganisationen während der Mexikanischen Revolution, wie diese Arbeiterorganisationen die Mexikanische Revolution und ihre eigene Rolle in derselben international verorteten. Die Arbeit kann dabei nachweisen, dass die untersuchten Akteure sich intensiv mit Entwicklungen außerhalb Mexikos beschäftigten und auf diese im Rahmen der politischen Konflikte in Mexiko rekurrierten. Sie kann darüber hinaus zeigen, dass die Einschreibung in internationale Konflikte und Prozesse eng mit der konkreten Entwicklung der Kämpfe vor Ort verbunden war. In Verbindung mit der Arbeit von Jessica Bönsch über die städtische Arbeiterschaft im Porfiriat (Mexiko, 1876-1911) revidiert die Arbeit von Stephan Fender den Forschungsstand vor allem in zwei Aspekten. Erstens bestreiten beide Arbeiten den lange Zeit angenommenen Widerspruch zwischen einer in internationalen Kontexten eingebunden und an diesen Kontexten orientierten Elite und einer ausschließlich lokal oder national orientierten Unterschicht. Zweitens widerspricht die Arbeit von Stephan Fender der Annahme, die Mexikanische Revolution lasse sich vor allem als eine nationalistische Bewegung verstehen. Beide Annahmen sind letztlich erst expost durch die jahrzehntelange Herrschaft des PRI etabliert worden und werden zunehmend kritisch betrachtet. Die Arbeiten von Jessica Bönsch und Stephan Fender sind Beiträge zu dieser Revision. Sie zeigen darüber hinaus, wie stark während der Mexikanischen Revolution die organisierte Arbeiterschaft das, was als „Globalisierung“ beschrieben werden kann, in Funktion von lokalen oder nationalen politischen Interessen gestaltete oder gar manipulierte. Die Arbeiten können zeigen, wie man Globalisierung im kulturwissenschaftlichen Sinn als Wahrnehmung und Zuschreibung von politischen Akteuren analysieren kann, statt sie als quasi natürlichen, sich hinter dem Rücken der Menschen vollziehenden Prozess zu missverstehen.

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