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Auswirkungen des Übergangs zur Partner- und Elternschaft auf das Erwerbsverhalten von Männern im Ländervergleich

Subject Area Empirical Social Research
Term from 2011 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 194152338
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Nicht nur die Erwerbstätigkeit von Frauen, sondern auch die der Männer wird durch die Familiengründung beeinflusst. Anders als bei Frauen ist jedoch die Richtung dieses Effekts nicht eindeutig. Während ältere Väter sowie Väter mit einer nichterwerbstätigen Partnerin ihre Arbeitszeit tendenziell ausweiten, neigen jüngere Väter und solche mit einer vollzeiterwerbstätigen Partnerin zu einer Reduktion der Arbeitszeit. Unsere international vergleichenden Analysen zeigen ferner, dass die väterlichen Arbeitszeiten durch die vorherrschenden sozialpolitischen Rahmenbedingungen beeinflusst werden. In Ländern mit großzügigen Elternzeitregelungen für Mütter weiten Väter ihre Arbeitszeit tendenziell aus. In Ländern, die hingegen gut bezahlte Elterngeldmonate für die Väter reservieren, reduzieren Väter ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt eines Kindes, wenn auch nur geringfügig. Ein Einfluss des Kindergeldes zeigte sich nur für niedrig gebildete Väter. Diese reduzieren ihre Erwerbstätigkeit in Ländern, die großzügiges Kindergeld zahlen und weiten in Ländern, die gar kein oder nur wenig Elterngeld zahlen, ihre Erwerbstätigkeit aus. Öffentliche Kinderbetreuungseinrichten haben keinen Einfluss auf die Arbeitszeit von Vätern. Allerdings hat das Angebot an Betreuungsplätzen Auswirkungen auf die Lage der Arbeitszeiten von Eltern. In Ländern, in denen es wenig öffentliche Kinderbetreuung gibt, entscheiden sich Eltern in Doppelverdienerpaaren oft dafür, in versetzten Schichten zu arbeiten. Dies ermöglicht es Eltern, abwechselnd die Kinderbetreuung zu übernehmen. Ein gutes öffentliches Betreuungsangebot kann folglich Eltern und Kinder vor den negativen Auswirkungen von Wochenend- und Nachtarbeit schützen. Schließlich zeigen unsere Analysen, dass Väter infolge der Inanspruchnahme von Elternzeit ihre Prioritäten zu Gunsten der Familie verschieben. Nach der Elternzeit reduzieren sie ihre wöchentlichen Arbeitszeiten um durchschnittlich vier Stunden. Väter, die mehr als zwei Monate in Elternzeit waren oder die alleine Elternzeit genommen haben, arbeiten nach der Elternzeit sogar durchschnittlich sechs Stunden weniger als zuvor. Gleichzeitig ist die Elternzeit mit einer größeren Beteiligung des Vaters an der Kinderbetreuung verbunden. Nach der Elternzeit verbringen Väter durchschnittlich jeden Tag eine Stunde mehr mit ihren Kindern. Ferner übernehmen Väter, die länger in Elternzeit waren, nach der Elternzeit mehr Hausarbeit als zuvor. Insgesamt deuten die Ergebnisse also darauf hin, dass sich die Elternzeit positiv auf das Betreuungsverhalten von Vätern auswirkt. Das Ziel, dass Mütter und Väter sich insgesamt die Verantwortung für bezahlte und unbezahlte Arbeit partnerschaftlich teilen, wird vor allem dann erreicht, wenn Väter mehr als zwei Monate in Elternzeit gehen oder alleine zu Hause bleiben, während ihre Partnerin arbeitet. Unsere Analysen finden keine Anhaltspunkte dafür, dass eine Elternzeit mit Lohneinbußen verbunden. Auch bei längeren Elternzeiten wird die Lohnentwicklung nicht beeinträchtigt. Jedoch ist im Gegensatz zur Elternzeit die Teilzeitarbeit mit Lohneinbußen verbunden.

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