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Bündelantrag SCOPSCO: Scientific Collaboration on Past Speciation Conditions in Lake Ohrid - Physical properties, structural features, and climate signals derived from downhole logging

Applicant Dr. Thomas Wonik
Subject Area Geophysics and Geodesy
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 194410896
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Im Rahmen des ICDP wurde am Ohridsee (Mazedonien/Albanien) im Frühjahr 2013 eine umfangreiche Bohrkampagne durchgeführt. Dabei wurden auch die Bohrlochmessgeräte des LIAG eingesetzt. An vier Bohrpunkten konnten insgesamt 2100 Kernmeter erbohrt werden. Die bisherigen Untersuchungen konzentrieren sich auf die in der Mitte des Sees liegende DEEP-site, an der die längste, kontinuierliche Sedimentabfolge erbohrt wurde. Seeablagerungen sind bis zu einer Tiefe von 433 mblf ausgebildet, die eine Flachwasserfazies überlagert. Letztere wurde bis zu der Endteufe von 569 mblf erbohrt und wird als initiale Seephase interpretiert. Die auffällig zyklische Abfolge in der Gamma Ray Messung (Kalium-Gehalt) der oberen 240 m wurde mit der globalen Klima-Referenzkurve (δ18O aus benthischen Foraminiferen, LR04-stack; Lisiecki and Raymo, 2005) korreliert. Die Fluktuationen im Gamma Ray (GR) werden als Indikator für die Glazial-Interglazial Dynamik interpretiert. Hierbei kam es zu einem Wechsel von überwiegend klastischem Material während kalten und/oder trockenen Perioden zu erhöhter Ausfällung von authigenen Karbonaten in wärmeren und/oder trockeneren Perioden. Durch dieses einfache sedimentäre System bilden sich die klimatisch beeinflussten Zyklen auf besonders ungewöhnliche und auffällige Art in der GR-Messung ab. Die Ermittlung von Sedimentationsraten zeigt eine deutliche Variation über die Dauer der Ablagerung sowie eine Kopplung an die klimatischen Zustände des Sees. Der Effekt der Kompaktion hat einen deutlichen Einfluss auf diese Berechnungen und die korrigierten Sedimentationsraten liegen um 14 % höher. Aus der Integration der Ergebnisse der bisher vorliegenden Kernanalysen (Arbeitsgruppe B. Wagner) und Bohrlochmessungen wurde ein stabiles Alters-Tiefenmodell über die letzten 630 ka erstellt, was das Fundament für die weiteren wissenschaftlichen Untersuchungen des Projektes bildet.

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