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Glokalisierungsprozesse in der Ordenskunst der Frühen Neuzeit
Antragstellerin
Professorin Dr. Margit Kern
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194713532
Das Projekt hat zum Ziel, die Auseinandersetzung der in weltweiten Netzwerken agierenden Missionsorden mit lokalen Kulturen zu untersuchen und die Kunstproduktion einigerausgewählter Orden in der Frühen Neuzeit in Lateinamerika vergleichend zu analysieren. Getreu der Vorstellung vom universalen Geltungsanspruch der christlichen Heilsgeschichteunterstellten die Missionare religiösen Ikonographien und europäischen Bildmedienglobale Wirksamkeit. Nachdem sie mit dieser Strategie häufig auf völliges Unverständnis gestoßen waren, versuchten einige Kleriker – nicht zuletzt mit Hilfe indigener Eliten – die lokalen künstlerischen Ausdrucksformen und Bildkulturen zu erforschen, um verständliche revisuelle Systeme für ihre kulturellen Übersetzungsprozesse zu entwickeln. Mit dem aus der Soziologie stammenden Begriff der Globalisierung soll hier exemplarisch untersuchtwerden, wie die Interferenz von visuellen Kulturen verläuft, denen aufgrund einer bestimmten hegemonialen Struktur globale beziehungsweise lokale Geltung zugeschrieben wird. Dabei soll auch gefragt werden, ob lokale künstlerische Ausdrucksformen zu globalen aufsteigen können und ob die Auseinandersetzung der Orden mit dem Lokalen in Europa ähnlich wie in Lateinamerika verlief. Der komparatistische Ansatz dient dazu, Unterschiede und Übereinstimmungen in den kulturellen Übersetzungsprozessen aufzuzeigen, wie sie in der Kunst der Franziskaner, Dominikaner, Augustinereremiten und Jesuitensichtbar werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen