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Klinische Prognosen auf Grundlage von genregulatorischen Netzwerken

Subject Area Epidemiology and Medical Biometry/Statistics
Term from 2011 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 195002944
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Ziel des Projekts war die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung von klinischen Prognosen mit Hilfe von hochdimensionalen genetischen Daten, insbesondere von Genexpressionsdaten aus Microarray-Experimenten. Dadurch sollen bessere individuelle Diagnose- und Therapieentscheidungen getroffen werden können. Diese Hoffnungen sind teilweise durch zu hohe Erwartungen in den letzten Jahren etwas gedämpft worden. Es besteht die Notwendigkeit, die statistischen und algorithmischen Analysemethoden weiter zu verbessern und zu überprüfen, ob die hochgesteckten Ziele überhaupt erreichbar sind. In diesem Projekt wurde ein Ansatz zur möglichen Verbesserung der Prognosen untersucht. Zur Unterscheidung von Patientengruppen wird zuerst jeweils separat ein genregulatorisches Netzwerk geschätzt, das dann in die Konstruktion von prognostischen Maßzahlen einfließt. Genetische Netzwerke beschreiben paarweise Zusammenhänge zwischen Genen oder Proteinen, insbesondere basierend auf paarweisen Korrelationen zwischen Messungen. Zentrales Thema waren somit zunächst Schätzung und Vergleich von Netzwerktopologien. Hierzu wurden ausführliche Analysen und Simulationsstudien durchgeführt. Zur Bestimmung von Teilmengen von vorgegebenen Gruppen von Genen, für die sich die daraus geschätzten Netzwerke zwischen zwei Patientengruppen besonders stark unterscheiden, ist ein neuer Algorithmus entwickelt worden. Dieser fügt iterativ Gene zu einem Startgenpaar hinzu, so dass der Unterschied der resultierenden Netzwerke maximiert wird. Die Stabilität der identifizierten genetischen Netzwerke wird mit Hilfe von Bootstrap-Stichproben überprüft. Diese Variablenselektion wurde für biologisch-funktionell definierte Gengruppen auf Brustkrebskohorten und Überlebenszeitprognosen angewendet. Es wurde deutlich, dass prognostisch relevante differentielle Netzwerke nicht stabil gefunden werden. In einer ausführlichen Simulationsstudie zum Vergleich von statistischen Permutationstests für die Identifizierung von Netzwerkunterschieden wurden das Rauschen auf den Messungen, die Stichprobenanzahl und die Anzahl der Unterschiede in den Netzwerken systematisch variiert. Es zeigten sich dramatische Unterschiede zwischen den Tests und wichtige Erkenntnisse für das Forschungsgebiet. Für die valide Schätzung von Unterschieden zwischen genetischen Netzwerken werden sehr viel größere Fallzahlen als üblicherweise vorhanden benötigt, und partielle Korrelationen, die in der systembiologischen Forschung sehr beliebt sind, sind für das hier betrachtete Ziel weniger geeignet als gewöhnliche Korrelationen.

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