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Lokale Modellierung nicht-lokaler Abhängigkeiten in der Syntax

Subject Area General and Comparative Linguistics, Experimental Linguistics, Typology, Non-European Languages
Term from 2011 to 2018
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 195610531
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: 1. Zur Definition von Nicht-Lokalität: Die durchgeführten Untersuchungen haben gezeigt, dass das, was als Nicht-Lokalität bezeichnet wird, empirisch nicht zwangsläufig bei allen Phänomenen das Gleiche ist. Theoretisch fallen dennoch alle diese verschiedenen Abhängigkeiten in die Klasse der nicht-lokalen Abhängigkeiten, da sie nicht innerhalb einer lokalen Domäne (d.h. einer Phase) bestehen. Theoretisch spielt das Maß der Nicht-Lokalität - d.h. über wie viele Phasengrenzen sich eine Abhängigkeit erstreckt - keine allzu große Rolle. 2. Zur Art und Weise der Zerlegung der Abhängigkeiten: In vielen der Arbeiten hat sich gezeigt, dass empirisch verschiedene nicht-lokale Abhängigkeiten auf eine sehr ähnliche Art und Weise zerlegt werden können. So wird z.B. nicht-lokale Kasuskongruenz bei freien Relativsätzen und Schmarotzerlücken in mehrere lokale Kasusbeziehungen zerlegt, ähnlich wie es sonst bei Bewegung ist. Auch zeigt sich ganz klar für das Phänomen der Schaltreferenz, dass es wohl eine Instanz eines allgemeineren Phänomens wie Kongruenz oder Bewegung. 3. Zur Definition von lokalen Domänen: Insgesamt hat sich gezeigt, dass lokale Domänen mindestens die Phasen nach Chomsky (2000) sein müssen (vP und CP). Viele der Arbeiten haben außerdem klar dafür argumentiert, dass auch die TP eine Phase ist. Schließlich legen die Untersuchungen nahe, dass jede Derivationstufe selbst eine lokale Domäne bildet, in der nur Information aus der jeweiligen Stufe verfügbar ist. 4. Zur Einbindung von Optimierungsverfahren: Die Frage, ob Optimierungsverfahren bei der lokalen Modellierung von Vorteil sind, lautet die Antwort ganz klar: Ja. Bei vielen der lokalen Analysen konkreter Phänomene spielte Optimierung eine entscheidende Rolle. 5. Zum Verhältnis von Domänen und Beschränkungen: Zu dieser Frage haben besonders zwei Arbeiten aufschlussreiche Ergebnisse geliefert: Erstens wurde die Beschränkung uber Koordinationsstrukturen (Coordinate Structure Constraint) als eine derivationell-lokale Beschränkung neu formuliert. Zweitens wurde gezeigt, dass auch die Beschränkungen über Improper Movement, Resumptionsbewegung und Restbewegung eigentlich lokal sind. 6. Zur Frage nach zentralen Annahmen und Prinzipien: Grundsätzlich hat sich gezeigt, dass das Konzept der Phase und die damit einhergehenden Annahmen zu sukzessiv-zyklischer Bewegung überaus wichtig für lokale Modellierungen innerhalb des minimalistischen Programms sind. Weiterhin wurde festgestellt, dass Theorien, in denen das Prinzip der Phasenundurchdringbarkeit auch für Kongruenz gilt, durchaus haltbar sind. Schließlich ist zu erwähnen, dass auf Grundlage von Heck (2016) geschlossen werden kann, dass zwei wesentliche Annahmen für lokale Modellierungen - das Prinzip des strikten Zyklus und die Beschränkung über die Minimal Link Condition - in jedem Fall miteinander vollkommen kompatibel sind. Neben den theoretischen Leistungen hat das Projekt viele Gebiete auch empirisch vorangebracht. In allen Projekten wurden neue empirische Muster und Generalisierungen erarbeitet oder eine vorher noch nicht beobachtete Ähnlichkeit zwischen verschieden Phänomenen festgestellt. Außerdem wurden entscheidende neue Daten erhoben.

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