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Herstellung einer Wellle-Nabe-Verbindung mittels Quer-Fließpressen

Fachliche Zuordnung Ur- und Umformtechnik, Additive Fertigungsverfahren
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200131848
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Rahmen des Forschungsprojekts „Herstellung einer Welle-Nabe-Verbindung mittels Quer-Fließpressen“ wurde eine Verfahrenskombination aus Umformen und Fügen zur Fertigung derartiger Verbindungen erfolgreich entwickelt und umgesetzt sowie die Verbindungseigenschaften der hergestellten Bauteile untersucht. Zu Projektbeginn wurde eine sowohl für die umformtechnische Herstellung als auch für die nachfolgende Bauteilprüfung geeignete Probengeometrie festgelegt. Für diese Probengeometrie wurden entsprechende Umformwerkzeuge konstruiert und Prüfstandsmodifikationen vorgenommen. Zur Vorbereitung der numerischen Untersuchungen wurden für die verwendeten Versuchswerkstoffe entsprechende Materialkennwerten ermittelt und in den Simulationsmodellen hinterlegt. Für die Simulationsprozess selbst wurde eine Methode zur durchgängigen Simulation, bestehend aus Umformprozesssimulation und strukturmechanischer Simulation erarbeitet. In den nachfolgenden experimentellen Untersuchungen hinsichtlich des Umformprozesses wurde der Einfluss von Profilparametern wie der Mitnehmeranzahl, Profilexzentrizität und -typ, von tribologischen Bedingungen in der Kontaktfuge und von der Nabenhärte auf die sich ergebenden radialen Deformationen und Presskräfte untersucht. Die Untersuchung der Gebrauchseigenschaften der gefügten Welle-Nabe-Verbindungen umfasste die Bestimmung der übertragbaren Axialkräfte, die Ermittlung statischer Grenzdrehmomente sowie erste Untersuchungen zum dynamischen Übertragungsverhalten von Proben mit polygonaler (P3G) Nabeninnengeometrie. Zusammenfassend kann aus den durchgeführten Untersuchungen zum Umformfügeprozesses prinzipiell festgehalten werden, dass eine möglichst geringe Profilexzentrizität mit einer Mitnehmeranzahl von 6 und ein Profiltyp auf Basis eines Epizykloids bei einer gestrahlten Nabeninnenoberfläche in Kombination mit einer manganphosphatierten Welle die gestellten Prozessanforderungen am besten erfüllt. Aus Sicht der Bauteileigenschaften hinsichtlich der Verbindungsqualität sind aller Voraussicht nach möglichst Profiltypen auf Basis eines komplexen Zykloids höherer Ordnung mit großer Profilexzentrizität anzustreben. Ebenso ist anstelle des eingesetzten Wellenwerkstoffes 16MnCrS5 im GKZ- Zustand ein Werkstoff höhere Festigkeit wünschenswert, eventuell 42CrMo4, der aufgrund der höheren Fließspannung zu größeren übertragbaren Torsionsmomenten im Dauerlaufversuch führen würde und das Trainierungsverhalten der Verbindung verbessern könnte. Die im Rahmen dieses Forschungsprojekts erarbeiteten Ergebnisse zeigen zum einen ein bereits jetzt vorhandenes deutliches Potential derartig hergestellter Verbindungen, was durch eine Erweiterung des Spektrums der Nabeninnenprofile auf komplexe Zykloide eine zusätzliche Verbesserung der Verbindungsqualität erwarten lässt. Weiter ist eine Verbreiterung des Einsatzspektrums des Verfahrens durch Untersuchungen zur Herstellung von Welle-Nabe-Verbindungen mit einer Hohlwelle oder mit einer dickwandigen Nabe zu erwarten.

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