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Mittelalterliches und frühneuzeitliches Fährwesen an Main und Neckar

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200237363
 
Wo Brücken und Furten fehlten stellten Fähren und Fährstationen spätestens seit dem Hochmittelalter eine Verbindung zwischen den Ufern eines Gewässers dar und ermöglichten so Verkehr und Kommunikation zwischen eigentlich getrennten Gebieten. Damit bildeten sie ein Kernstück der mittelalterlichen und neuzeitlichen Infrastruktur. Zudem waren sie ein wichtiges Kontrollwerkzeug der Eliten. Es ist bekannt, dass das Recht eine Fähre betreiben zu dürfen ursprünglich vom Königtum direkt verliehen wurde und bei Missachtung der Gesetzte entsprechende Strafen zu erwarten waren. Obwohl durch Untersuchungen an Fähren und deren Stationen viele Fragen unter anderem zu den Wegenetzen, der Rechtsstellung von Städten, zu Handel und Verkehr oder zur Konstruktion von Fähren geklärt werden könnten, wurden sie sowohl von der Geschichtsforschung, als auch besonders von den archäologischen Disziplinen bisher nur schwach und kaum zusammenfassend erforscht. Bereits durchgeführte Voruntersuchungen zum beantragten Projekt zeigen, dass wir am Main eine europaweit einzigartige Situation für die Erforschung von Fähren vorfinden. Mit einer Basis von über 93 Einbaumfunden, die Teile von mindestens drei unterschiedlichen Fährkonstruktionstypen bilden, besteht erstmals die Möglichkeit an einer klar umrissenen Region Fähren und ihre Nutzung zu untersuchen. Zusätzlich bietet sich die Chance, im Vergleich zu den Funden, Fährstationen am Main zu lokalisieren und ihre Organisation besser zu verstehen. Ebenso wie am Main konnten Fähreinbäume auch am Neckar beobachtet werden, allerdings in deutlich geringerer Zahl. Diese Region sollen die Untersuchungen vom Main ergänzen um einen möglichst großflächigen Eindruck über das Fährwesen in Süddeutschland zu erhalten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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