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Mechanismen des Glucoseparadox bei der zerebralen Ischämie

Fachliche Zuordnung Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200696073
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Eine Hyperglykämie kann die Prognose eines ischämischen Schlaganfalls verschlechtern. Dieses Phänomen wird als Glucose‐Paradox bezeichnet. Bislang war unklar, wie eine erhöhte Konzentration der Glucose, des wichtigsten Energielieferanten des Gehirns, schädigend wirken kann. Nach den erhobenen Befunden löst eine Hyperglykämie die Bildung des Glucose‐Metaboliten Glyoxal im ischämischen Gehirn aus. Auf diese Weise können sogenannte Advanced glycation endproducts (AGEs) gebildet und deren Rezeptor RAGE aktiviert werden. Tatsächlich war die schädigende Wirkung der Hyperglykämie von RAGE abhängig. Die Stimulierung von RAGE führte zu einer verminderten Zahl anti‐inflammatorischer CD45HiLy‐6CLo Monozyten/Makrophagen im ischämischen Gehirn. Interessanterweise exprimieren CD45HiLy‐6CLo Monozyten/Makrophagen auch den G‐Protein gekoppelten Rezeptor HCA2, der durch Nikotinsäure oder den Ketonkörper β‐Hydroxybutyrat aktiviert wird. Beide Substanzen reduzieren die Infarktgröße in Modellen des ischämischen Schlaganfalls. Aus diesen Befunden folgern wir, dass die anti‐inflammatorischen CD45HiLy‐6CLo Monozyten/Makrophagen metabolische Einflüsse auf das ischämische Gehirn vermitteln können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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