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Bündische Jugend - Wehrjugendbewegung und Nationalsozialismus am Beispiel von Werner Laß
Antragstellerin
Dr. Ina Schmidt
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 200757446
Werner Laß (1902-1999) hat in der zweiten Hälfte der Weimarer Republik eine wichtige Rolle im Schnittpunkt zwischen den männerbündischen Wehr- und Kampfbünden der extremen Rechten, den Jungen- und Älterenbünden der Bündischen Jugend und der nationalsozialistischen Bewegung gespielt. Er war in führender Position in Bünden wie Sturmvolk, Deutsche Jungenschaft und Schilljugend tätig, gründete eigene Bünde wie die Freischar Schill und die Eidgenossen und gab wichtige Zeitschriften dieses Spektrums wie den Flamberg und den Vormarsch heraus. Von Januar 1930 bis Mitte 1931 zeichnete er gemeinsam mit Ernst Jünger für die überbündische Zeitschrift Die Kommenden verantwortlich, von September 1931 bis Januar 1933 für das Bundesorgan der Eidgenossen: Der Umsturz. Kampfblatt für die deutsche sozialistische Revolution. Aufgrund seiner seit 1926 bestehenden engen Kontakte zur NSDAP wurde ihm 1929 von Baldur von Schirach die Führung der NS-Jugendfront angeboten, doch scheiterte dieses Vorhaben an innerparteilichen Machtkämpfen. In den Monaten vor der nationalsozialistischen Machtübernahme vollzog Laß einen radikalen politischen Schwenk und suchte, ähnlich wie etwa „Tusk“, die Kooperation mit der KPD. Ziel des Arbeitsvorhabens ist es, die Rolle von Laß durch eine biographische Studie sowie durch eine kommentierte Dokumentation seiner wichtigsten Schriften und Briefe aus der Weimarer Zeit deutlich zu machen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
