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Europäisierung sozialer Ungleichheiten

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172394079
 
Im Teilprojekt 7 werden die Muster sozialer Ungleichheiten in Europa empirisch analysiert, da die grenzübergreifenden Bedingungsfaktoren und die transnationale Wahrnehmungen ungleicher Lebenslagen durch die europäische Integration zunehmend an Bedeutung gewinnen. Auf Grundlage europäischer Mikrodatensätze (insbesondere EU-SILC, LFS) wurden in der ersten Phase die Struktur von Einkommensungleichheiten, Armut und Deprivation und ungleiche Teilhabechancen in den Bereichen Erwerbsarbeit und Gesundheit beschrieben, um der Multidimensionalität sozialer Lagen in Europa Rechnung zu tragen. Diese Muster und ihre Entwicklung wurden unter Rückgriff auf soziodemographische Merkmale und nationale Kontextfaktoren insbesondere durch Mehrebenenanalysen erklärt. Hierbei wurde Europa erstens als supranationaler Raum, zweitens als politisch gestalteter Raum und drittens als transnationaler Verdichtungsraum unterstellt. Ein zentrales Ergebnis war die ¿doppelte Dualisierung" des europäischen Raums, da sich die objektiven Lebenslagen seit Beginn der aktuellen Finanzmarkt-, Staatsschulden- und Wirtschaftskrise in nahezu allen betrachteten Dimensionen deutlich zwischen verschiedenen sozialen Gruppen und zwischen nord-, west- und kontinentaleuropäischen Ländern einerseits und süd- und osteuropäischen Ländern andererseits auseinanderentwickeln.In der zweiten Phase sollen diese Analysen fortgeführt und um weitere bislang nicht behandelte Dimensionen (etwa Zugang zu Bildungschancen) ergänzt werden. Weiterhin soll die Analyse der sozialen Ungleichheiten in drei Richtungen weiterentwickelt werden: Zum einen soll auf Grundlage des Zusatzmoduls 2013 von EU-SILC die subjektiven Dimensionen von Ungleichheit betrachtet werden, um den Zusammenhang von objektiven Lebenslagen und subjektiver Wahrnehmung auch mit Blick auf die Frage einer Europäisierung des Referenzrahmens zu analysieren. Zweitens sollen die begrenzten Chancen zu einer Längsschnittanalyse genutzt werden, um die Verfestigung und Dynamik von Armut und Ausgrenzung zu beschreiben. Drittens soll eruiert werden, ob die multiple Korrespondenzanalyse als Technik zur visuellen Repräsentation des europäischen Raums und der entsprechenden sozialen Unterschiede und Konfliktlinien genutzt werden kann.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Mitverantwortlich(e) Privatdozentin Dr. Jenny Preunkert
 
 

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