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Mimisches Schweigen bei Schmerz: Regulierende Mechanismen der mimischen Schmerzexpressivität

Antragstellerin Professorin Dr. Miriam Kunz
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201980698
 
Der mimische Schmerzausdruck ist ein wichtiger Schmerzindikator, dem eine relevante Rolle in sozialen Interaktionen zukommt; er ist auch im klinischen Kontext von enormer Bedeutung, da er erheblichen Einfluss auf die Schmerzdiagnostik und die Art der Schmerzbehandlung nimmt. Vor diesem Hintergrund ist es bedenklich, dass etwa 15-25 % aller Personen diesen wichtigen Kommunikationskanal nur unzureichend zu benutzen scheinen und keinerlei Mimikreaktionen zeigen („mimisches Schweigen“), obwohl sie berichten, Schmerzen zu empfinden. Da es zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar ist, wie diese fehlende mimische Schmerzexpressivität zustande kommt, soll mit den beantragten Studien die zugrundeliegenden Mechanismen untersucht werden, welche die mimischen Schmerzexpressivität regulieren. In einem ersten Schritt soll untersucht werden, wie die mimische Schmerzexpressivität cerebral reguliert wird. Basierend auf früheren Befunden unsere Arbeitsgruppe, die darauf hindeuten, dass präfrontale Areale zusammen mit den Nucleus caudatus maßgeblich an der Inhibition des mimischen Schmerzausdrucks beteiligt sind, soll mit Hilfe von Transkranialer Magnetstimulation erforscht werden, ob dem präfrontalen Kortex wirklich eine kausale Rolle im „mimischen Schweigen“ zukommt (Studie 1). In einem zweiten Schritt soll untersucht werden, was eine Person dazu prädisponiert mehr oder weniger inhibitorische Kontrolle über seine Mimik auszuüben. Hierzu sollen zum einen (Studie 2) die zentralnervöse Verfügbarkeit von Serotonin und serotonerg-vermittelte PersönlichkeitseigenschaftenNeurotransmitter Serotonin und verwandte Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Impulskontrolle, Handlungsinhibition) herangezogen werden und zum anderen (Studie 3) sozio-kulturelle Einflüsse durch die Untersuchung von Personen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen betrachtet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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