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Handlungsstrategien einer "verunsicherten" Mitte der Gesellschaft. Ein Kohortenvergleich.
Antragstellerin
Professorin Dr. Nicole Burzan
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 202311108
Das Forschungsvorhaben hat das Ziel, typische Handlungsstrategien Mittelschichtangehöriger in Deutschland, die aus dem entstandenen Klima der „Verunsicherung der Mitte“ resultieren, zu analysieren und deren Erklärungsfaktoren zu bestimmen. Die Analyse der Kausalbeziehungen richtet sich auf den Zusammenhang zwischen 1) sozialer Lage, 2) Haltungen (Unsicherheitsempfinden und weiteren Habituselementen) und 3) milieuspezifischen Handlungsstrategien auf der Grundlage einer deutlich als verändert wahrgenommenen (Erwerbs-)Situation und Zukunftsperspektive. Die Untersuchung milieuspezifischer, zugleich bereichsübergreifender Handlungsmuster (etwa in den Bereichen (Weiter-)- Bildung, Politik, Familie, Netzwerke, Vorsorge, Freizeit) erzielt eine projektspezifische Zuspitzung erstens durch veränderte gesellschaftliche Bedingungen (z.B. auf dem Arbeitsmarkt) und zweitens durch eine charakteristische Divergenz objektiver Lage in der Mittelschicht und ihrer subjektiven Wahrnehmung, wobei drittens ein Kohortenvergleich dynamische Elemente der untersuchten Prozesse fokussiert: Es wird untersucht, ob und inwiefern die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einen solchen Veränderungsdruck ausüben, dass in unterschiedlichen Lebensphasen ein beschleunigter Habituswandel entsteht.Theoretisch greift das Konzept auf milieutheoretische Ansätze (z.B. Vester in Anlehnung an Bourdieu) zurück, setzt sich aber auch mit der neueren Prekaritätsforschung auseinander. Die empirische Umsetzung soll erstens durch eine Sekundäranalyse für Deutschland repräsentativer Paneldaten (SOEP) und zweitens - zeitlich versetzt und im Sampling dadurch angeleitet - durch Leitfadeninterviews erfolgen, auf deren Basis Typen charakteristischer Bedingungskonstellationen gebildet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen