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Anglo-Indian Life-Wrting, 1818-1947: The Narrative Construction of Personal and Collective

Applicant Dr. Caroline Lusin
Subject Area European and American Literary and Cultural Studies
Term from 2011 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 203331809
 
Das koloniale Erbe Britisch Indiens ist ein zentraler und populärer Bestandteil britischer kultureller Identität. In diesen Kontext sind auch die auffällig zahlreichen Erst- undNeuauflagen anglo-indischer Autobiographien, Memoiren, Tagebücher und Briefe einzuordnen, die seit den 1990ern erschienen sind. Diese Selbstzeugnisse schildern die Begegnung ihrer Verfasser mit indischer sowie anglo-indischer Kultur. Als kulturell undideologisch überformte Versionen vergangenen Lebens geben sie aufschlussreiche Einblicke in die Art und Weise, wie sich Anglo-Inder - Briten, die ihren Lebensmittelpunkt längere Zeit in Indien hatten - zu Indien und zum Britischen Empire in Beziehung setzten. Ihre Veröffentlichung zeugt von einem regen Interesse an individuellen, persönlichen Erfahrungen Britisch Indiens. Umso mehr überrascht es, dass diese Dokumente bislang fast nur als historische Quellen, nicht aber als identitätsstiftende Erzähltexte erforscht wurden. Ziel des Projekts ist es daher, die narrative Konstruktion personaler und kollektiver Identitäten in anglo-indischen Selbstzeugnissen in ihrem Wandel zu untersuchen, auf ihre Verfahren und Funktionen hin zu befragen und kulturhistorisch zu verorten. Diese Texte dienten Anglo-Indern als wichtiges Medium der Identitätsbildung und -vergewisserung. Aufgrund des in Britisch Indien hohen Konformitätsdrucks spielten normierend wirkende Orientierungsmuster und Verhaltenskodizes in Form von Institutionen, sozialen undkulturellen Praktiken, ritualisierten Handlungen und kollektiven Denkweisen hierbei eine zentrale Rolle. Das Projekt verspricht somit wichtige Erkenntnisse nicht nur mit Blick auf Entwicklung und Funktionen anglo-indischer Selbst- und Fremdbilder, sondern auch in Bezug auf die Bildung und das Verhältnis von personalen und kollektiven Identitäten, den komplexen Zusammenhang von Erzählen und Identität sowie den Einfluss von Gattungskonventionen auf die Identitätskonstruktion.
DFG Programme Research Fellowships
International Connection United Kingdom
 
 

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