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Sequenzierung des Genoms spezifischer endosymbiontischer Bakterien der Schilkäfer (Col., Chrysomelidae, Donaciinae)
Antragsteller
Privatdozent Dr. Gregor Kölsch
Fachliche Zuordnung
Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung
Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203333723
Schilfkäfer beherbergen in spezialisierten Organen bakterielle Endosymbionten. Im Gegensatz zu anderen Assoziationen zwischen Insekten und Bakterien basiert diese Symbiose nicht primär auf einer gegenseitigen Versorgung der Partner mit Nährstoffen, zumal Blattkäfer eine relativ ausgeglichene Nahrung konsumieren. Vielmehr produzieren die Käferlarven mit Hilfe der Bakterien ein Sekret, mit dem sie sich einen Kokon zur Verpuppung bauen. Das Genom dieser Bakterien soll mit Hilfe der Hochdurchsatz-Sequenzierung (454 Pyrosequenzierung) sequenziert werden. Über einen allgemeinen Beitrag zur vergleichenden Genomanalyse (speziell für Endosymbionten) hinaus soll dieses besondere Verhältnis von Wirtsinsekt und Symbiont charakterisiert werden. Die Hypothesen sind: Das Genom ist wie bei Symbionten üblich reduziert. Es wurden aber nicht bestimmte Gene konserviert, die notwendig wären, um den Wirt mit essentiellen Nährstoffen zu versorgen. Es finden sich Gene, die direkt mit der Sekretproduktion oder mit der gezielten Infektion bestimmter Wirtszellen und -gewebe im Zusammenhang stehen. Aus der Reduktion des Bakteriengenoms lässt sich ableiten, von welchen konkreten Stoffwechselleistungen der Wirtszelle die Bakterien abhängig sind. Dies ist für die Ableitung eines geeigneten Mediums für eine Kultivierung in vitro nutzbar.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen