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SFB 1039:  Krankheitsrelevante Signaltransduktion durch Fettsäurederivate und Sphingolipide

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung seit 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204083920
 
Zelluläre Funktionen werden üblicherweise mit der Aktivität von Proteinen oder Nukleinsäuren verbunden. Demenentsprechend werden Erkrankungen des Menschen als Fehlfunktionen dieser Makromoleküle klassifiziert. In der Tat interagieren die meisten heute verfügbaren Arzneimittel direkt mit Proteinen und neue Arzneistoffklassen werden mit dreidimensionalen Strukturdaten von Proteinen gesucht und optimiert. Zunehmend wurde aber erkannt, dass Lipide auch zahlreiche Kontrollfunktionen ausüben und nicht nur die Lokalisation und Aktivität von Proteinen beeinflussen, sondern auch selbst als Substrate für wichtige inter- und intrazelluläre Signalmoleküle und als therapeutische Zielstrukturen dienen können. Umfangreiche Daten aus den letzten Jahre weisen darauf hin, dass bestimmte Störungen des Lipidstoffwechsels bei der Entstehung und Progression bedeutsamer Erkrankungen, wie der Arteriosklerose, Diabetes, Krebs, Entzündungen, Organfibrosen, Schmerz und neurodegenerativer Prozesse eine entscheidende Rolle spielen. Mit einer verbesserten Methodik der Lipidanalytik und der Erkenntnis der außerordentlichen Variabilität und Komplexität von Lipidmolekülen sowie der Zulassung potenter Medikamente, die in die Signalprozesse von Lipiden eingreifen, ist dieses lange vernachlässigte Gebiet auf dem besten Weg, den Sprung zu einem der zentralen Themen der aktuellen translationalen Forschung zu schaffen. Im SFB 1039 werden zwei Klassen von Lipidsignalmolekülen untersucht: Fettsäuren und deren Derivate sowie die Botenstoffe die sich aus der Familie der Sphingolipide ableiten. Zentral ist die Bündelung der Projekte zu Fragen (i) der Entzündungs-, Fibrose- und Schmerzforschung, (ii) der Barriereprotektion, (iii) von metabolischen Regulationsprozessen und (iv) der Immunabwehr und Tumorentwicklung. Spezifische Themenkomplexe sind dabei z.B. (i) wie Lipid-Signalstoffe Gene bei akuter und chronischer Entzündung, aber auch bei der Weichenstellung zwischen Ausheilung und Defektheilung steuern, (ii) die epigenetische Regulation in Zellen durch Lipidmediatoren, (iii) die Interaktion von Lipid- und Matrix-vermittelten Signalmolekülen und (iv) wie Proteine in Signalkaskaden durch Lipid-Signalmoleküle moduliert werden, um Zelltod bzw. krankheitsbedingte Funktionsänderungen zu steuern. Wir erwarten, dass das gewonnene, differenzierte Verständnis dieser Vorgänge neue transitorische Forschungsansätze für die Diagnostik und Therapie hochrelevanter Erkrankungen liefern wird.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

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Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Goethe-Universität Frankfurt am Main
 
 

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