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Getreidehandel, Bankgeschäft und die Formierung des deutsch-jüdischen Wirtschaftsbürgertums in Berlin (1850-1933)

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 204555292
 
Das Projekt untersucht den wirtschaftlichen Aufstieg der Berliner Getreidehändler und ihre Integration in das Wirtschaftsbürgertum zwischen 1850 und 1933. Die meist in den 1850er und 1860er Jahren aus Posen und Schlesien eingewanderten jüdischen Getreidehändler waren häufig bereits ein halbes Jahrhundert später als Bankiers an der Berliner Börse und im Großhandel tätig. Ihre Brückenstellung zwischen Land und Stadt, zwischen Klein- und Großbürgertum und zwischen herkömmlichem Güterhandel und neuen Formen des Börsengeschäfts macht die in diesem Kontext entstehenden Getreidebanken zu einem vielversprechenden Untersuchungsgegenstand. Einerseits ist eine Analyse der Tätigkeit kleiner und kleinster Bankfirmen wesentlich für das Verständnis der Markt-prozesse im Produkten- und Börsenhandel. Andererseits ermöglicht die Gruppe der Getreidehändler einen neuen Zugang zum jüdischen Wirtschaftsbürgertum und dem Prozess seiner Formierung. Das Vorhaben erweitert somit den wirtschaftshistorischen Blick auf kleinere und mittlere, insbesondere jüdische Unternehmen und ihre ökonomische und soziokulturelle Bedeutung. Als Quellengrundlage stehen neben zeitgenössischer Fachliteratur verschiedene Archivbestände zur Verfügung, die u.a. eine prosopographische Analyse der Unternehmensinhaber und ihrer Familien ermöglichen. Ziel des Projekts ist es, den engen Bezug von sozialem und ökonomischem Handeln systematisch herauszuarbeiten. Hierfür werden die ökonomischen Institutionen, die Entwicklung ein-zelner Unternehmen und die soziale Integration der Unternehmer in ihrem Wechselspiel betrachtet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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