Detailseite
Die permanente Avantgarde? Die tschechischen Surrealistischen Gruppen von den dreißiger bis in die neunziger Jahre
Antragstellerin
Professorin Dr. Anja Tippner
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20477807
Der Surrealismus als grenzüberschreitende, internationale Kunstformation steht im Zentrum der vorliegenden Studie. Am Beispiel des tschechischen Surrealismus wird die abweichende Entwicklung, welche die historische Avantgarde und die Neo-Avantgarde unter den Bedingungen einer sozialistischen Kulturpolitik genommen haben, diskutiert. Dabei wird das Phänomen der permanenten Avantgarde, wie es sich in der kontinuierlichen Existenz einer surrealistischen Gruppe in Prag präsentiert, im Hinblick auf westliche, aber auch osteuropäische Avantgarde-Theorien untersucht. Strukturiert wird die Arbeit durch die zentralen Diskursformationen der Moderne - Psychoanalyse, kulturphilosophischer Marxismus und Ethnologie -, die den Surrealismus mitgeprägt haben. Für die Auseinandersetzung mit dem tschechischen Surrealismus ist insbesondere auch das Konzept einer kulturellen Dissidenz leitend, die nicht nur theoretisch, sondern auch lebenspraktisch bedeutsam wird. Ein Ziel der Arbeit ist dabei, den Fokus auf die Prager Phänomene zu weiten und sie mit parallelen Projekten wie dem französischen Surrealismus, der amerikanischen Neo-Avantgarde und dem russischen Konzeptualismus zu korrelieren. Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um die erste Gesamtdarstellung des tschechischen Surrealismus von seinen Anfängen um 1930 bis in die Gegenwart. Bisher lagen sowohl auf tschechisch wie auch in anderen Sprachen lediglich Einzeldarstellungen vor, obwohl der tschechische Surrealismus nach dem französischen weltweit zu den wichtigsten Repräsentanten dieser Kunstströmung zählt. Für diese Arbeit wurden bislang unbekannte tschechische Quellen ausgewertet und Zeitzeugen befragt.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen