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Streitstrategien bildender Künstler in der Neuzeit
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Doris Helga Lehmann
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 205944602
Streit als Motor kreativer Prozesse formte »moderne« Aspekte der Selbstbestimmung und Neuprofilierung des Künstlers in der Neuzeit. Seit der Renaissance wurden in Auseinandersetzungen um das bessere Kunstwerk zentrale Konzepte und Traditionen ausgeprägt, um nicht allein über und mit, sondern um auch im Kunstwerk zu streiten. Wie jedoch Statusfragen durch non-verbalen Wettstreit verhandelt wurden, wie auf unterschiedlichen Ebenen künstlerisch geführte Auseinandersetzungen funktionierten und ob hierfür Kategorien wie »guter« und »schlechter« Streit relevant waren gilt es erstmalig systematisch zu erforschen und auszuwerten. Aufzuzeigen ist, wie Formen des Künstlerstreits unddessen ambivalentes Verhältnis zu gewalttätigen und justiziablen Handlungen in der Neuzeit wahrgenommen wurden, wie Streitbilder ihr bildrhetorisches und -polemisches Potential entfalteten und damit auch das Künstlerselbstbild und dessen Rezeption formten. Mit einer begrifflich geschärften Systematik werden alternative Lesarten erprobt und Diskrepanzen zwischen bestehenden Definitionen und der hiervon unabhängigen Einzelforschung ausgelotet. Untersucht werden Streitstrategien bildender Künstler der Neuzeit in Wort, Tat und Bild, diese werden ikonographisch und künstlersozialgeschichtlich analysiert und rezeptionsästhetisch kontextualisiert. Der werkrelevante Streit wird damit neu sicht- undlesbar gemacht und damit das kreative Potential der bildenden Kunst erfolgreich Streit zu führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
