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Rekonstruktion des Spitzenabflusses von Hochwässern in historischer Zeit im Rhein- und Maintal vor Beginn der Pegelmessungen

Subject Area Physical Geography
Term from 2012 to 2015
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 207656703
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Die jüngsten Katastrophenhochwasser in Deutschland haben der Frage nach maximalen Hochwasserabflüssen gerade im Rahmen des laufenden Klimawandels weitere Aktualität gegeben. Pegeldaten des Abflusses wurden erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts aufgezeichnet und bieten daher nur einen begrenzten Überblick über mögliche Hochwassermagnituden in den verschiedenen Einzugsgebieten. Daher müssen frühere Hochwasser anhand von Hochwassermarken an alten Bauwerken oder aus schriftlichen Überlieferungen rekonstruiert werden. Die so ermittelten Wasserstände sind mit aktuellen Pegelndaten jedoch aufgrund der Veränderungen der Flusslandschaft durch Eindeichung und Schiffbarmachung nur bedingt vergleichbar. Um historische Hochwasser mit aktuellen Ereignissen vergleichen zu können, reichen Wasserstände daher alleine nicht aus. Aus diesem Grund wurden entlang des Rheins und Mains die Befunde zusammengestellt, für die die Abflusswerte historischer Hochwasser abgeschätzt werden konnten. Mittels verschiedener Quellen (Hochwassermarken, schriftliche Quellen, Gemälde u.a.) wurde dabei zunächst der Höchststand des Hochwassers so präzise wie möglich bestimmt. Anschließend wurde dieser auf die Topographie zum Zeitpunkt des Hochwassers übertragen, um so den diesen Wasserstand verursachenden Abfluss Q zu berechnen. Dazu wurde mit Hilfe der Manning-Formel die Fließgeschwindigkeit v abgeschätzt. Der Abfluss Q ließ sich anschließend aus dem Produkt von Fließgeschwindigkeit v und der durch den Wasserstand bestimmten durchströmten Fläche A berechnen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Methode zwar mit Unschärfen behaftet ist, aber – wie eine Gegenüberstellung mit Pegeldaten bestätigt – größenordnungsmäßig plausible Abschätzungen liefert. Probleme bereiten lediglich kompliziertere Querprofile mit Rückstaueffekten, die beispielsweise an Brücken auftreten können.

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