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Agency assignment in visuomotor control: a dedicated mechanism to attribute visual feedback to motor commands.
Antragstellerin
Professorin Dr. Alexandra Reichenbach
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208029032
Für präzise zielgerichtete Bewegungen muss das sensomotorische System adäquat auf unerwartete Änderungen reagieren. Die Herausforderung hierbei ist, zeitgleich visuelle Informationen über das Ziel und die bewegten Gliedmaßen zu berücksichtigen. Unter natürlichen Bedingungen muss auch reichhaltige irrelevante Information ausgeblendet werden. Die Reaktionsgeschwindigkeit auf visuelles Feedback legt nahe, dass das visuomotorische System Informationen über bewegte Gliedmaße kontinuierlich parafoveal markiert. Das beantragte Projekt schlägt für die Verbindung zwischen visuellem Feedback und motorischen Befehlen einen dedizierten Mechanismus vor: Zuordnung von Verantwortlichkeit. Im ersten Teilprojekt soll untersucht werden, ob Zuordnung von Verantwortlichkeit und visuelle Aufmerksamkeit auf den gleichen operativen Prozessen beruht. Beide Mechanismen extrahieren relevante Informationen aus komplexen visuellen Szenen, unterscheiden sich aber grundlegend in ihrem Ziel. Ich möchte testen, ob die Zuordnung von Verantwortlichkeit vom Fokus der visuellen Aufmerksamkeit abhängt. Bei vielen Alltagsbewegungen werden mehrere Gliedmaße gleichzeitig bewegt. Da hier Ambiguität auftreten kann, welches Gliedmaß welche visuelle Änderung verursacht hat, muss das visuomotorische System ständig den Ursprung der Verantwortlichkeit schätzen. Diesen Prozess möchte ich im zweiten Teilprojekt mit einem Bayesschen Modell abbilden. In Verhaltensexperimenten mit beidhändigen Bewegungen sollen dann die Vorhersagen des Modells bezüglich verschiedener visueller und motorischer Parameter getestet werden. Im dritten Teilprojekt sollen die neuronalen Korrelate der Zuordnung von Verantwortlichkeit mittels Magnetenzephalographie erfasst werden. Ich möchte testen, ob die Lösung des Zuordnungsproblems auf der Kohärenz neuronaler Aktivierungen zwischen visuellen und sensomotorischen Regionen beruht. Das Gesamtprojekt hat zum Ziel ein umfassenderes Verständnis der alltäglichen Bewegungskontrolle zu etablieren.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Dr. Jörn Diedrichsen