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Interventionsstudie zu Hausaufgaben mit Fokus auf Erwartungs-Wert-Überzeugungen, Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenz der Lehrkräfte

Subject Area General and Domain-Specific Teaching and Learning
Term from 2012 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 208540014
 
Final Report Year 2015

Final Report Abstract

Motivationale Überzeugungen im Sinne von Erwartungen („Kann ich es?“) und Wertüberzeugungen („Was bringt es mir?“) in Schulfächern wie Mathematik stellen neben der Leistung wichtige Prädiktoren für Anstrengungsbereitschaft, Leistungsentwicklung und akademische Entscheidungen dar. Dies wird durch das Erwartungs-Wert-Modell der Leistungsmotivation von Eccles und Kollegen (1983) postuliert und ist auch empirisch gut abgesichert. Ziel des Projektes war es, Wege zur Förderung von Motivation und Anstrengungsbereitschaft aufzuzeigen. Im Sinne einer nutzeninspirierten Grundlagenforschung wurden dabei Interventionen auf Grundlage der Erwartungs-Wert-Theorie entwickelt und im schulischen Kontext implementiert und evaluiert. Bedingt durch Erfahrungen in der Pilotierung der Interventionsmaterialien sowie sorgfältige Poweranalysen wurde zu Beginn des Projektes beschlossen, statt der ursprünglich geplanten kleineren Teilstudien eine größere Hauptstudie durchzuführen. In dieser Hauptstudie wurde eine Intervention zur Förderung der Nützlichkeit der Mathematik implementiert und evaluiert. In zwei weiteren kleineren Optimierungsstudien wurde die in der Hauptstudie erprobte Intervention mit Ansätzen zur Förderung der Selbstregulation kombiniert und verglichen. In der Hauptstudie wurden die insgesamt 82 teilnehmenden Klassen zufällig einer von zwei Interventionsbedingungen oder einer Wartekontrollbedingung zugewiesen. In beiden Interventionsbedingungen bestand die Intervention aus einer Doppelstunde zur Relevanz der Mathematik, wobei verschiedene Ansätze zur Reflexion der Relevanz genutzt wurden (Schreiben eines Textes bzw. Bewerten von Interviewzitaten). Zur Evaluation der Wirksamkeit dieser Intervention wurden Daten der Schülerinnen und Schüler vor der Intervention sowie sechs Wochen und fünf Monate nach der Intervention erhoben. Weiterhin wurden auch die Lehrkräfte und Eltern der Schülerinnen und Schüler befragt. Es zeigte sich, dass beide Interventionsbedingungen positive Effekte bis zu fünf Monate nach der Intervention auf die Motivation, Anstrengungsbereitschaft und Leistung in Mathematik hatten. Die Effekte der Interventionsbedingung „Zitate“ waren jedoch deutlich umfassender als die Effekte der Textbedingung. Da diese Form der Intervention zur Steigerung der Nützlichkeit so bislang noch nicht eingesetzt wurde, kann hier von einem neu entwickelten wirksamen Ansatz gesprochen werden. In weiteren Studien sollen die Interventionsansätze so weiter entwickelt werden, dass sie künftig auch in einem größeren Rahmen im regulären Schulkontext wirksam eingesetzt werden können. Es wurde bereits in zahlreihen Medien über die Hauptstudie und deren Ergebnisse berichtet. Vor allem ausgehend von einem Bericht in Der Zeit im April 2015 haben wir zahlreiche Anfragen von Lehrkräften erhalten, die an den Interventionsmaterialien oder der Teilnahme an Nachfolgestudien Interesse hatten.

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