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Die Landschaft der Stadt. Territorium und Topographie in Turin
Antragstellerin
Professorin Dr. Cornelia Jöchner
Fachliche Zuordnung
Kunstgeschichte
Förderung
Förderung von 2006 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20886970
Die Habilitationsschrift, für deren Beendigung ein neunmonatiges Forschungsstipendium beantragt wird, hat zum Ziel, die Entfestigung als grundlegende räumliche Veränderung der Stadt zu untersuchen. Hierfür wurde Turin ausgewählt, Residenzstadt der Savoyer und erste Kapitale Italiens. Kunsthistorisch ist die Auflösung bastionärer Befestigungen bislang wenig untersucht. Am Beispiel von Turin wird deutlich, dass sich die Öffnung der Stadt nicht auf den Akt der Demolition beschränkte. Vielmehr waren es mehrere architektonische Ensembles an den Rändern, die dort zur Vorstellung einer anderen, offenen Stadt beitrugen bzw. diese herbeiführten. Die aktive Rolle der Architektur, ihre Benutzer vorzusehen und zu konzipieren, zeigen die drei Ensembles in unterschiedlicher Weise. Zur Analyse entwickelt die Arbeit ein methodisches Gerüst, das die kunsthistorische Rezeptionsästhetik mit der Phänomenologie verknüpft: die barocke Stadterweiterung als Anschauungsraum, der klassizistische Ausbau mit der eigentlichen Entfestigung als Handlungsraum, die historistische Konzeption eines archäologischen Museumsdorfes als Heterotop. Die Ränder der neuen Stadt werden so im Raumvollzug ¿gebaut . Dabei ist die Sichtweise, dass die moderne Stadt aus der Entgrenzung und Öffnung heraus entstand, durch das Territorium als Raumordnung zu ergänzen. Dynastisch geprägt, werden in Turin die Grenzen der Stadt jeweils symbolisch durch das Territoriumübernommen.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien