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Der Einfluss proinflammatorischer Chemokine (RANTES) auf die Pathogenese chronisch entzündlicher Darmerkrankungen
Antragsteller
Dr. Christoph Anthoni
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2005 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 20947845
In der Entstehung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) spielt die Rekrutierung von Leukozyten und Thrombozyten aus dem Blutstrom eine entscheidende Rolle. Bei Patienten mit CED zirkulieren Thrombozyten in pathologisch aktiviertem Zustand und vermitteln dadurch nicht nur die Anhaftung von Thrombozyten und Leukozyten aus dem Blut an die Blutgefäßwand, sondern setzen zusätzlich proentzündliche Botenstoffe (Chemokine) wie RANTES (regulated upon activation normal T-cell secreted) aus Speichergranula schnell und in lokal hoher Konzentration frei. RANTES ist stark chemotaktisch für zahlreiche Leukozytenpopulationen und kann in einem sich selbst verstärkenden Regelkreis wiederum Thrombozyten aktivieren. Es ist im Darmgewebe von CED Patienten in signifikant erhöhter Konzentration nachweisbar. Um den Ursprung und die Bedeutung von RANTES in der experimentellen Kolitis zu untersuchen sollen in der DSS (Dextran Sodium Sulphat) Kolitis der Maus, die klinisch und histologisch der menschlichen Kolitis ähnelt, intravitalmikroskopische Untersuchungen durchgeführt werden, die erlauben, das Verhalten von Leukozyten, Thrombozyten und Gefäßwand in vivo zu beobachten. Mit Hilfe von transgenen Tieren, die RANTES nicht exprimieren, und durch die Verwendung von Chimären soll der zelluläre Ursprung von RANTES geklärt werden. Die Ergebnisse dieses Projektes sollen helfen, die bisher nur unzureichend bekannte Rolle der Chemokine in der Pathogenese der chronischen Darmerkrankungen zu erforschen und sollen zeigen, ob RANTES potentiell als therapeutischer Ansatzpunkt bei CED Patienten geeignet ist.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
USA
Gastgeber
Professor Dr. Neil Granger