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Der Kaufmann als Vertreter des Negotium

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 210231490
 
Mit der Entdeckung der Neuen Welt, durch die Spanien zur Weltmacht wurde, begann für die Spanier ein neues Kapitel des Welthandels. Mit dem Merkantilismus wurde der Kaufmann zur zentralengesellschaftlichen Figur. Wenn nun Adlige den durch Reichtum prestigeträchtigen Kaufmannsberuf anstrebten, wurde im Fall einer Ehrverletzung deutlich, dass Kaufmannsehre und Adelsehre ungleichsind, schädigte doch seit biblischer Zeit der Zinsnehmer und Wucherer das Ansehen des Kaufmanns. Zwar steht der Händler im Verdacht, habgierig zu sein, Gewinne aus fremder Arbeit zu ziehen und statt produktiver Arbeit nur Müßiggang nachzugehen, ist aber das Gegenstück zum caballero ocioso,dem die Arbeit verboten war, und des Armen, der sein Geld statt durch Arbeit mit Betteln verdient. Worin besteht das iustum pretium der Kaufmannsarbeit? Welche Wissensbereiche außer Arithmetik und Geographie soll er beherrschen? Soll er moralisch handeln oder nur Moral vortäuschen, um dem Betrug der anderen effizienter zu begegnen? Wie derartige Fragen in der Traktatliteratur und in der fiktionalen Literatur gestellt und beantwortet wurden, vermittelt Einblicke in die Anfänge des Kapitalismus in der Frühen Neuzeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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