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Understanding the evolution of key traits in hornworts, the sister group to vascular plants

Subject Area Evolution and Systematics of Plants and Fungi
Term from 2012 to 2016
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 212115417
 
Final Report Year 2016

Final Report Abstract

Als Schwestergruppe zu den Gefäßpflanzen sind die Hornmoose (Anthocerotophyta) wichtig für ein Verständnis der Evolution unterschiedlicher Landpflanzen-Lebenszyklen. Sie umfassen 180-220 Arten (mit 235 publizierten Namen) in 14 Gattungen und besetzen ein großes Spektrum von Habitaten, von Äckern und Süßwasser zu hochalpinen Geröllfluren. Etwa die Hälfte der Arten ist bisexuell, die andere Hälfte unisexuell. Die plastidär/mitochondriale DNA Phylogenie, die im Projekt erstellt wurde, umfasst 103 Arten aus allen Gattungen und wurde mit Fossilien kalibriert, alternativ auch mit Substitutionsraten aus anderen Pflanzengruppen, um die so erhaltenen Altersschätzungen zu vergleichen. Drei Fragen standen im Vordergrund: (i) die nach der Evolution von verschiedenen Sexualsystemen und Korrelationen zwischen sexuellen und vegetativen Merkmalen; (ii) Evolution und Verlust von Pyrenoiden in Hornmoos Chloroplasten; und (iii) die genaue Verwandtschaft von Phaeoceros laevis, dem ersten Hornmoos, dessen Kerngenom vollständig sequenziert wird. Alle drei Fragen konnten beantwortet werden. Aus der Verteilung der getrenntgeschlechtlichen und bisexuellen Hornmoosarten im Stammbaum kann geschlossen werden, dass evolutionäre Änderungen etwa 2x häufiger von Getrennt-geschlechtlichkeit zu Bisexualität verliefen als andersrum und dass aber Arten mit kleinen Sporen auch häufig zu Getrennt-geschlechtlichkeit zurückkehren. Dies könnte biologisch Sinn machen, denn bei getrenntgeschlechtlichen Arten dürfte ein dichter ‚Teppich’ von zahlreichen kleinen Sporen die räumliche Nähe von männlichen und weiblichen Pflanzen befördern. Der fossil-kalibrierte Stammbaum impliziert, dass Hornmoose mindestens 304 Millionen Jahre alt sind und dass Pyrenoide in ihren Chloroplasten zu verschiedenen erdgeschichtlichen Zeiten mehrfach entstanden und wieder verloren gingen. Dies war unerwartet, da die Pyrenoide lange als altertümliches Merkmale angesehen worden waren, welches in Zeiten geringen CO2-Partialdrucks in der Erdatmosphäre von besonderem adaptiven Wert sein sollte. Vielleicht sind Pyrenoide eher ein Anpassung an die relative geringe CO2-Zugänglichkeit in nassen Habitaten, wie sie für Hornmoose typisch sind.

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