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Augustinus und die Freiheit vom Tode. Platonische Argumente für die Unsterblichkeit der Seele in Soliloquia, De immortalitate animae und De quantitate animae

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213003401
 
Die Schriften Soliloquia, De immortalitate animae und De quantitate animae enthalten Augustinus’ früheste Versuche, die Unsterblichkeit der Seele zu begründen. Hier zeigt sich die platonische Prägung seiner Auseinandersetzung mit Tod und Unsterblichkeit noch ganz deutlich. Deswegen eignen sich diese Frühwerke besonders, um hinsichtlich des Umgangs mit dem Tod Augustinus’ Verhältnis zur paganen philosophischen Tradition zu bestimmen, anhand dessen das Verhältnis von christlicher und paganer Todesdeutung besonders schön deutlich wird.In der Forschung gibt es keine neuere Untersuchung, die die Argumentation der drei genannten augustinischen Schriften im Zusammenhang liest. Ältere Arbeiten gehen häufig von der überholten Annahme eines Gegensatzes von Christentum und Platonismus aus.Dabei hatte Augustinus v.a. zwei Sorten von Quellen zur Verfügung, die für seine Stellung in der philosophischen Tradition relevant sind: Einerseits Schriften Ciceros, die sich aus dem Blickwinkel des akademisch-skeptischen Platonismus mit der Unsterblichkeit der Seele beschäftigen, andererseits philosophische Werke mit neuplatonischem Standpunkt. Augustinus setzt sich also sowohl mit der römischen philosophischen Tradition seit der Republik als auch mit zeitgenössischen platonischen Ansätzen auseinander, denen er inhaltlich besonders nahesteht.Vor diesem Hintergrund sind die Ziele des Projektes:1. Augustinus’ Argumentationen in den drei genannten Schriften möglichst genau zu verstehen, und2. diese Argumentation in den antiken Platonismus einzuordnen, indema) Augustinus’ Aufnahme seiner Quellen undb) die Geschlossenheit und Neuheit seines Ansatzesgenau ermittelt werden. Systematisch-philosophisch arbeitet das Projekt einen der bedeutendsten Begründungen einer individuellen Unsterblichkeit im antiken Platonismus für die moderne Diskussion auf. Philosophiehistorisch leistet es einen Beitrag zum Verständnis des Übergangs vom kaiserzeitlichen Denken zum christlichen Platonismus, besonders im lateinischen Sprachraum. In dieser Hinsicht berührt sich sein Interesse eng mit den übrigen vorgeschlagenen Projekten zu „Metamorphosen des Todes“.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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