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Prädiktive und retrospektive Assoziation von Handlung und sensorischem Feedback im Gesunden und in klinischen Störungen des "sense of agency"(Fortsetzungsantrag im Rahmen des Projektes "Neuronale Kodierung von Kausalität als Grundlage zweckgerichteten Verhaltens")

Antragsteller Dr. Max-Philipp Stenner
Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213424015
 
Die präzise Beurteilung, inwieweit eigene Handlungen und ihre Konsequenzen kausal verknüpft sind, ist eine grundlegende Voraussetzung zielgerichteten Verhaltens. Eine übertriebene Einschätzung der eigenen ursächlichen Wirksamkeit bei Patienten mit Morbus Parkinson unter dopaminerger Medikation wurde kürzlich in Zusammenhang mit L-DOPA-induzierten Impulskontrollstörungen gebracht. Neuere experimentalpsychologische Studien haben das Phänomen der zeitlichen Bindung als spezifisches Verhaltensmaß für wahrgenommene, beabsichtigte Verursachung von Handlungsfolgen etabliert, d.h. die Annäherung der wahrgenommenen Zeitpunkte von ursächlicher Handlung und Handlungsfolge. Eine neuronale Kodierung verschiedener Aspekte von Kausalität ließ sich in bisherigen Studien mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRT) nicht eindeutig lokalisieren. Ein Konfundierungseffekt durch die Erwartung, belohnt zu werden, lässt sich in keiner dieser Studien ausschließen, ein spezifisches Verhaltensmaß für wahrgenommene Kausalität wurde bislang nicht mit neurophysiologischen Methoden kombiniert. Das Forschungsvorhaben verfolgt drei Ziele: Erstens werden die neuronalen Grundlagen der Wahrnehmung von Kausalität mittels fMRT und Magnetenzephalographie mit Hilfe eines Paradigma untersucht, welches eine unabhängige Manipulation von erwarteter Belohnung und Kausalität erlaubt, sowie durch Korrelation mit der zeitlichen Bindung als spezifischem Verhaltensmaß. Zweitens wird das Verhältnis simultaner interner Zeitskalen mittels Elektroenzephalographie untersucht, welche der Wahrnehmung von Kausalität zum einen und dem Belohnungsvorhersagefehler zum anderen zugrunde liegen. Mit daraus resultierenden Fragen nach der Rolle von Dopamin für die Wahrnehmung von Kausalität beschäftigt sich das dritte Teilprojekt, welches die Bedeutung der übertriebenen Wahrnehmung der eigenen ursächlichen Wirksamkeit für die Pathogenese der L-DOPA-induzierten pathologischen Spielsucht beim Morbus Parkinson untersucht.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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