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Giftdiskurse in Film- und Wissenschaftsgeschichte: Das Giftmotiv im Spielfilm

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 214099805
 
Das Projekt erforscht das Motiv des Gifts in Geschichte und Gegenwart des Films unter Einbeziehung interdisziplinärer Aspekte. Giftdiskurse in Pharmaziegeschichte, Literatur und in der Populärkultur weisen seit dem 18. Jahrhundert immer wiederkehrende narrative Figuren und Strukturen auf, die bis in die Gegenwart wirksam sind. Seit dem 20. Jahrhundert haben sich wissenschaftliche und populäre Diskurse In vielen Bereichen voneinander entfernt, sodass die Giftnarrative vor allem in den Massenmedien weiter tradiert und modifiziert werden. Der Film nimmt hier eine besondere Rolle ein: Er greift nicht nur Geschichten auf, sondern verleiht ihnen einen audio-visuellen Ausdruck, der Bedeutungsfelder intensiviert, erweitert und neue Schwerpunkte setzt. Da die Gift-Thematik seit jeher mit spezifischen Konstruktionen von Weiblichkeit verknüpft ist, wird ein Schwerpunkt der Untersuchung im Bereich Gender liegen und an Erkenntnisse der feministischen Filmtheorie anschließen. Der Giftdiskurs in der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte zeichnet sich aus durch eine Kombination von Wissenschaftlichkeit und narrativ fiktionalen Topoi. Dies begründet sich darin, dass der Ort des Giftes kulturell dem Verborgenen, Ungreifbaren, Geheimen, Unzugänglichen zugeordnet wird. Der Film wiederum ist ein Medium, das sich durch einen Exzess an Sichtbarkeit auszeichnet. Das Projekt richtet sich auf die Erforschung des Giftmotivs im Film in diesem Spannungsfeld zwischen der Konkretion der filmischen Repräsentation und Aspekten von Verborgenheit und Unzugänglichkeit.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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