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Kamid el-Loz 20. Die Keilschriftbriefe und der Horizont von el-Amarna

Applicant Professor Dr. Rolf Hachmann (†)
Subject Area Egyptology and Ancient Near Eastern Studies
Term from 2011 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 214939077
 
Die Ausgrabung in Kāmid el-Lōz weist 26 Bauschichten vom Chalkolithikum bis zur Eisenzeit auf und einen Friedhof der Perserzeit. Weitflächig wurden die eisenzeitlichen Bauschichten 1 - 8 mit dörflichen Ansiedlungen freigelegt. In den Bauschichten 14 - 25 wurden randliche Teile von städtischen Siedlungen der Mittelbronzezeit ausgegraben. Chalkolithische Funde fanden sich in der Bauschicht 26 Ein perserzeitlicher Friedhof lag über eisenzeitlichen Schichten. - Die Ausgrabung konzentrierte sich auf die Spätbronzezeit. Von deren Bauschichten 9 - 13 wurden weitflächig große Teile städtischer Siedlungen ausgegraben, u.a. die Paläste PI/2 - P5, die Tempel T1 - T3, die Königliche Werkstatt, Reste der Stadtbefestigung und die Grabstätte des Regenten Ra-Woser. - Befunde und Funde der Spätbronzezeit wurden bislang in den acht Bänden Kāmid el-Lōz 6-8, 10-11, 15, 18 u. 19 veröffentlicht. - Im Palast P4 wurden im Baustadium P4a eine und im Baustadium P4c drei Keilschriftbriefe ausgegraben. Drei weitere Texte wurden verstreut gefunden. Sie wurden von D.-O. Edzard und G. Wilhelm bald nach dem Auffinden veröffentlicht. Die rasche Veröffentlichung brachte es mit sich, dass die stratigrafische Lage der Tafeln nur behelfsmäßig nach der Arealstratigrafie angegeben werden konnte. Die Stratigrafie des Siedlungshügels wurde erst im Jahr 1985 aufgrund von R- Echts Untersuchungen in den Jahren 1977 - 1980 veröffentlich (Kāmid el-Lōz 5). Inzwischen sind zwei Keilschriftbriefe im Antikenhandel in Paris und New York aufgetaucht, die aus Kāmid el-Lōz stammen müssen. Diese Texte wurden von D. Arnaud und J. Huehnergard veröffentlicht. (Vor wenigen Jahren erwarb das Musée National des Antiquités du Liban im Pariser Kunsthandel ein Keilschriftprisma, das aus Kāmid el-Lōz stammen soll. Es gibt aber gute Gründe anzunehmen, dass der Fundort fingiert ist. Das Prisma wird hier deswegen nicht berücksichtigt).- Das Fehlen genauer stratigrafischer Daten für die Keilschriftbriefe hat bislang Möglichkeiten einer kulturgeschichtlichen Auswertung sehr stark eingeschränkt. Der Band Kāmid el-Lōz 20 hat die Aufgabe, die stratigrafische Lage der Tafeln klarzustellen und ihren Inhalt unter Einbeziehung der FundIage neu zu kommentieren. Es ist fast zwingend, die von Edzard und Wilhelm veröffentlichen Tafeln nochmals zusammen zu veröffentlichen. Ohne die von Arnaud und Huehnergard veröffentlichten Briefe würde die Veröffentlichung ein Fragment bleiben, denn ihr Inhalt stellt sie ganz dicht neben den der in Kāmid el-Lōz ausgegrabenen Tafeln. - Schon die erste Veröffentlichung der neun Tafeln ließ ihre Bedeutung für die historische Zeitbestimmung und ihre Anbindung an die ägyptische Chronologie vermuten. Es war ein glücklicher Zufall, dass G. Wilhelm gerade den Vertag des Šuppiloliuma I. von Hatti mit den Mitanni-Prinzen Šattiwazza veröffentlicht hatte, der u.a. von Maßnahmen der Hethiter in Gebiet des Libanon berichtet, Damit zeigten sich zusätzlich weiträumige Zusammenhänge mit dem hethitischen Norden. Der Verf. bat Wilhelm um einen Beitrag zur Chronologie des Suppiloliuma I. für das geplanten Buch. Wilhelm entsprach der Bitte. Er lehnte aber eine angebotene Koautorenschaft wegen der Kürze seines Beitrages ab. Der Titel des Bandes entspricht aber seinem Vorschlag.
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