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Tempel und Rituale als Wirkungsfeld politischer Akteure in Bali (Indonesien)

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 2006 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21644586
 
Seit dem Sturz der Suharto-Regierung hat sich die zentralstaatliche Kontrolle über die verschiedenen Provinzen Indonesiens gelockert, was bis zum Sezessionismus führte (Dahm 1999). 1999 erließ die indonesische Regierung ein Gesetz, das die regionale Autonomie (otonomi daerah) förderte und eine Selbstverwaltung der Provinzen ermöglichte. Mit diese Maßnahme einher ging in verschiedenen Provinzen eine zunehmende Rückbesinnung auf adat, .d.h. auf die lokal- bzw. regionalspezifischen kulturellen, religiös begründeten Traditionen. In Bali führte dies, verstärkt durch das Bombenattentat in Kuta im Jahre 2002, zum ethnisierenden Ruf 2 nach ¿ajeg Bali¿, dem Zusammenstehen der Hindu-Balinesen (bei gleichzeitigem Ausschluss von Nicht-Zugehörigen). Dies hat zu einer zunehmenden Politisierung von Religion, also einer Vermischung der ursprünglich von der niederländischen Kolonialregierung eingeführten Auftrennung der Lebenswelt in dinas (staatliche Verwaltung) und adat (das von Traditionen und Religion geprägte Leben) geführt. Ranghohe balinesische Staatsbeamte treten inzwischen an wichtigen Tempelritualen als Sponsoren und (Mit-)Organisatoren auf. Im Rahmen des vorliegenden Projektes soll die Schnittstelle zwischen Politik und Religion und die Rolle der politischen Akteure am Beispiel ausgewählter Tempelrituale untersucht werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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