Detailseite
Governance of the Discontinuation of Socio-Technical Systems (DiscGo)
Antragsteller
Privatdozent Dr. Pierre-Benoît Joly; Professor Dr. Stefan Kuhlmann; Professor Andrew Stirling, Ph.D.; Professor Dr. Johannes Weyer
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218495956
Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, Governance-Prozesse besser zu verstehen, die auf den Rückbau sozio-technischer Systeme zielen. In aller Regel richteten bisherige Studien ihr Augenmerk auf Innovationen und Fortschritte sozio-technischer Systeme. Ihr Rückbau kommt im Zusammenhang mit Konzepten des regime change allenfalls als Rückschritt oder Scheitern vor, ganz so, als ob Fortschritt und Innovation sozio-technischer Systeme nur eine Richtung kennen.Davon unbenommen aber gab und gibt es relevante Fälle geplanten und beabsichtigten Rückbaus sozio-technischer Systeme und der sie umgebenden Infrastruktur. Aktuelle Beispiele zeigen eine erstaunliche Geschwindigkeit und ein politisches Momentum: (1) die Atomenergie; (2) der Verbrennungsmotor; (3) die Glühbirne; (4) das synthetische Pestizid DDT. Sowohl Regierungen als auch Unternehmen investieren gegenwärtig enorme Ressourcen, um aus diesen Systemen auszusteigen. Das vorliegende Projekt interessiert sich für die Steuerbarkeit (Governance) solcher Rückbauprozesse, beobachtet und analysiert relevante Institutionen, Akteur-Netzwerke, Regulierungsstrategien und nationale (Sonder-)Wege.Das Projekt wird fragen, welche Formen und Wege der Beendigung der o.a. Sektoren empirisch vorfindbar und welche weiteren prinzipiell denkbar sind. Die durchzuführende Grundlagenforschung wird zu Indikatoren und Bewertungsrastern führen, die ihrerseits Interventionen mit dem Ziel, sozio-technische Systeme rückzubauen bzw. aus ihnen auszusteigen, einschätz- und bewertbar machen. Auf dieser Basis werden die Möglichkeiten und Grenzen solcher Rückbau-Praktiken aufgezeigt, die dann ihrerseits in möglichen Folgeprojekten so verfeinert werden, dass sie zum Zwecke strategischer Beratung für alle involvierten Akteure genutzt werden können. Das Projekt wird erstmals eine vertiefte Verständigung des Rückbaus sozio-technischer Systeme ermöglichen und Chancen und Grenzen darauf bezogener Governance aufzeigen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Großbritannien, Niederlande