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Design, Kunst, Lebenswelt. Ästhetische Strategien und kulturelle Wirksamkeit"

Mitantragsteller Professor Dr. Jörg Huber
Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219940514
 
Nicht lediglich Kunstwerke tragen zur Konstitution einer Lebenswelt bei, wie in der Ästhetik des 20. Jahrhunderts etwa von Nelson Goodman oder Martin Heidegger vertreten wird, sondern auch die Dinge der alltäglichen Praxis haben wesentlichen Anteil daran, wie sich unser Eingebundensein in die Welt gestaltet. Im Unterschied zur Kunst ist jedoch das designte Artefakt nicht aufgrund seiner Symbolisierungsfunktion allein welterzeugend, sondern kraft Gebrauchsfunktion. Als Vermittler bestimmter Handlungen schließen die gestatteten Dinge die Lebenswelt bedeutungshaft auf. Die Designprodukte modulieren unser Tun und modellieren unseren Habitus. Design ist daher immer auch eine dinghaft vermittelte Selbst- und Sozialtechnik, es fundiert kulturelle Praktiken, Lebensstile und Vergemeinschaftungsweisen. In der bildenden Kunst des 20. Jahrhunderts wird vielfach auf diese kulturelle und gesellschaftliche Wirksamkeit des Designs rekurriert, um die mit dem Autonomiestatus der Kunst verbundene gesellschaftliche Folgenlosigkeit zu überwinden. Umgekehrt finden die ästhetischen und selbstreflexiven Standards der Kunst Eingang in das Design. Im Forschungsprojekt wird den Übersetzungen und wechselseitigen Anleihen von Kunst und Design vor allem im Hinblick auf die Kraft gestalteter Objekte bezüglich Subjektivierungs- und Sozialformen nachgegangen. Wobei angesichts der Durchdringung der kulturellen Sphären von Kunst und Design dafür argumentiert wird, dass es verkürzend wäre, allein die Kunst als ausgezeichneten Ort einer Reflexion heutiger Kultur anzusehen und ihr allein das Vermögen der Kritik zuzuschreiben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Schweiz
 
 

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