Project Details
Die Nominal Hierarchy und die Grammatik des Deutschen
Applicant
Dr. Elke Diedrichsen
Subject Area
Individual Linguistics, Historical Linguistics
Term
from 2006 to 2011
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 22032970
Das Projekt dient der Erforschung und Interpretation der übereinzelsprachlich etablierten ¿Nominal Hierarchy¿, und zwar für die Grammatik des Deutschen. Die Nominal Hierarchy ist eine Merkmalhierarchie, die auch als Belebtheits- oder Agentivitätshierarchie bezeichnet wird. Sie bildet eine Rangfolge für Typen von Referenzausdrücken ab: Pronomen sind den Nomen vorgelagert; diese wiederum haben eine höhere Hierarchieposition, wenn sie auf Menschen referieren. Belebtheit und Konkretheit sind weitere Positionen auf der Hierarchie. Nach dieser Rangfolge sind bestimmte grammatische Eigenschaften von Referenzausdrücken, wie etwa die Kasusmarkierung und das Verhalten bei syntaktischen Prozessen wie der Passivierung, systematisch vorhersagbar. Die Rangfolge selbst ist semantisch und diskurspragmatisch interpretierbar. Dies beweist, dass außersprachliche Faktoren auf Grammatiken von Sprachen einwirken. Die Hierarchie ist bisher kaum für das Deutsche untersucht worden, wenngleich viele Grammatiken auf ihre Relevanz bei grammatischen Regularitäten hinweisen. Daher besteht ein Ziel dieses Projekts darin, in empirischen Analysen festzustellen, für welche Bereiche der deutschen Grammatik die hierarchische Rangfolge der Merkmale von Referenzausdrücken eine Auswirkung hat. Überdies wird ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der außersprachlichen Motivation von Grammatik erwartet, da die vorliegenden, vorwiegend semantischen Interpretationen der Nominal Hierarchy neu evaluiert und in einen diskurspragmatisch basierten Ansatz integriert werden.
DFG Programme
Research Grants
